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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland 381seine Schilderung der einzelnen Gewerbe häufig auf das Niveau des üblichenvolkstümlerischen Geschwätzes vom Einfluß des „Gewerbes" überhauptauf die „Landwirtschaft" überhaupt (siehe z. B. „Die Gewerbe desGouv.Wladimir", II, 288; III, 91), d.h., er ignoriert die tiefgehendenWidersprüche in der ganzen Struktur sowohl des Gewerbes wie der Landwirtschaft,die er doch selbst feststellen mußte. Herr W. Prugawin, dergleichfalls die Gewerbe des Gouvernements Wladimir untersuchte, ist eintypischer Vertreter der volkstümlerischen Anschauungen in dieser Frage.Hier ein kleines Musterbeispiel seiner Argumentation. Das Baumwollwebergewerbeim Kreis Pokrow „kann keineswegs als ein schädlicherFaktor (sie!!) im landwirtschaftlichen Leben der Weber angesehen werden"(IV, 53). Die Daten beweisen, wie schlecht es bei der Masse derWeber um die Landwirtschaft bestellt ist, während die Landwirtschaft derWebstubenbesitzer erheblich über dem allgemeinen Durchschnitt steht(siehe ebenda); aus den Tabellen ist ersichtlich, daß einige Webstubenbesitzerauch Landarbeiter beschäftigen. Schlußfolgerung: „Gewerbe undLandwirtschaft gehen Hand in Hand, bedingen wechselseitig ihre Entwicklungund Prosperität." (60.) Da haben wir ein kleines Muster der<strong>Red</strong>ensarten, mit denen die Tatsache vertuscht wird, daß es dieEntwiddungund Prosperität der bäuerlichen Bourgeoisie sind, die in Gewerbe undLandwirtschaft Hand in Hand gehen.*Die gleichen Erscheinungen zeigte die Permer Kustarzählung von1894/95: bei den kleinen Warenproduzenten (Unternehmern und Kleinmeistern)steht die Landwirtschaft am höchsten und gibt es Landarbeiter;bei den Handwerkern steht die Landwirtschaft tiefer, am schlechtestenist sie aber bei den Kustaren, die für Aufkäufer arbeiten (über dieLandwirtschaft der Lohnarbeiter und der verschiedenen Besitzergruppensind leider keine Angaben eingeholt worden). Weiter hat die Zählunggezeigt, daß die „Kustare", die keine Landwirtschaft haben, sich von* Auf die gleichen <strong>Red</strong>ensarten beschränkt sich auch Herr W. W. in KapitelVIII seiner „Abhandlungen über die Kustarindustrie". „Der Ackerbau...unterstützt das Gewerbe." (205.) „Die Kustargewerbe sind eine der zuverlässigstenStützen der Landwirtschaft in den industriellen Gouvernements."(219.) Beweise? — Soviel man will: man nehme beispielsweise die selbständigenGerber, Stärkehersteller, ölschläger (ib., 224) usw. — und man wirdsehen, daß bei ihnen die Landwirtschaft höher steht als bei der Masse!

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