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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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340 "W.l Centnindividuell wie kollektiv, um die Konkurrenz aufzuhalten, in seinen BezirkKonkurrenten „nicht hineinzulassen", seine gesicherte Stellung als Kleinmeistermit bestimmtem Kundenkreis zu festigen. Diese Furcht vor derKonkurrenz zeigt so deutlich die wahre gesellschaftliche Natur des kleinenWarenproduzenten, daß wir es für notwendig halten, auf das hierhergehörige Tatsachenmaterial näher einzugehen. Zunächst nehmen wirein Beispiel aus dem Handwerk. Die Kalugaer Schaffellgerber ziehen zurAusübung ihres Gewerbes in andere Gouvernements; seit der Aufhebungder Leibeigenschaft geht das Gewerbe zurück; die Gutsherren, die ihrenLeibeigenen gegen hohen Fronzins gestatteten, das Gewerbe in der Fremdeauszuüben, achteten sorgfältig darauf, daß sich die Schaffellgerber an ihren„bestimmten Bezirk" hielten und es anderen Schaf fellgerbern nicht erlaubten,in den fremden Bezirk einzudringen. Das auf diese Weise organisierteGewerbe war so einträglich, daß die einzelnen „Reviere" für 500und 1000 Rubel abgegeben wurden und die Ankunft eines fremden Handwerkersim Bezirk manchmal zu-blutigen Zusammenstößen führte. DieAufhebung der Leibeigenschaft untergrub diese mittelalterliche Geborgenheit;„auch die Erleichterung des Reisens durch die Eisenbahn fördert indiesem Fall die Konkurrenz" *. Zu Erscheinungen dieser Art gehört auchdas Bestreben der Kleingewerbetreibenden, technische Erfindungen undVerbesserungen sowie gewinnbringende Arbeiten vor andern geheimzuhalten,um die „verderbliche Konkurrenz" auszuschalten; dieses Bestrebenist für eine ganze Reihe von Gewerben festgestellt und trägt entschiedenden Charakter einer allgemein geltenden Regel. Die Begründer eines neuenGewerbes oder Personen, die in einem alten Gewerbe Vervollkommnungeneingeführt haben, verheimlichen mit allen Mitteln die vorteilhafte Arbeitvor den Nachbarn, wenden dabei verschiedene Listen an (sie lassen z. B.,um andere irrezuführen, alte Einrichtungen in der Werkstatt stehen), gewährenniemandem Zutritt zu ihren Werkstätten, arbeiten auf dem Dachbodenund sprechen von der Produktion nicht einmal zu den eigenen Kindern.**Die langsame Entwicklung des Pinselmachergewerbes im Gouver-* „Arbeiten der Kustarkommission", I, 35/36.** Siehe „Arbeiten der Kustarkommission", I, 81, V, 460; IX, 2526. - „DieGewerbe des Goav. Moskau", Bd. VI, Lief. 1, 6/7; 253; Bd. VI, Lief. 2, 142;Bd. VII, Lief. 1, Teil 2, über den Begründer des „Kattundrucks". — „Die Gewerbedes Gouv. Wladimir", I, 145, 149. — „Berichte und Untersuchungen",

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