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Lenin Werke Band 3 - Red Channel

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452 W. 1 <strong>Lenin</strong>aus. Die Manufakturperiode des Kapitalismus dagegen — mit dem ihreigentümlichen Fortbestehen der Bindung des Arbeiters an die Scholle,mit der Fülle von Kleinbetrieben, die sich um die Großbetriebe gruppieren— kann man sich schwer, ja fast überhaupt nicht ohne Vergebung vonHausarbeit vorstellen.* Und die russischen Daten zeugen, wie wir gesehenhaben, wirklich davon, daß in den nach dem Typus der kapitalistischenManufaktur organisierten Gewerben die Vergebung von Hausarbeit inbesonders großem Umfang praktiziert wird. Deshalb halten wir es fürdas richtigste, gerade in diesem Kapitel die charakteristischen Besonderheitender kapitalistischen Hausarbeit zu untersuchen, obwohl einige dernachstehenden Beispiele nicht speziell auf die Manufaktur zu beziehensind.Vor allem ist bei der Hausarbeit auf die große Zahl der Mittelspersonenzwischen Kapitalist und Arbeiter zu verweisen. Der Großunternehmerkann nicht selbst das Material an Hunderte und Tausende Arbeitervergeben, die mitunter in verschiedenen Dörfern wohnen; es sind Mittelspersonen(in manchen Fällen sogar eine Hierarchie von Mittelspersonen)notwendig, die das Material en gros übernehmen und im kleinen vergeben.Es entsteht ein regelrechtes Sweatingsystem, Ausschweißungssystem,ein System der intensivsten Ausbeutung: der mit dem Arbeiter inKontakt stehende „Zwischenmeister" (oder der „Webstubenbesitzer"oder die „Händlerin" im Spitzenklöpplergewerbe usw. usf.) versteht sogar,eine besondere Notlage des Arbeiters auszunutzen, und macht Ausbeutungsmethodenausfindig, die in einem Großbetrieb undenkbar sindund jede Kontrolle und Aufsicht ganz unmöglich machen.**Neben dem Sweatingsystem, oder als eine seiner Formen, wird dasTrucksystem angewandt, die Entlohnung in Waren, die in Fabriken ver-* Bekanntlich war auch in Westeuropa die Manufakturperiode des Kapitalismusdurch eine starke Entwicklung der Hausarbeit, z. B. in den Webergewerben,gekennzeichnet. Von Interesse ist die Feststellung, daß Marx beider Schilderung der Uhrenproduktion, als eines klassischen Beispiels der Manufaktur,darauf hinweist, daß Zifferblatt, Feder und Gehäuse selten in derManufaktur selbst verfertigt werden, daß die Teilarbeiter überhaupt häufig zuHause arbeiten („Das Kapital", I, 2. Aufl., S. 353/354). 12 i** übrigens führt deshalb die Fabrik einen Kampf gegen derartige Mittelspersonen,z. B. gegen die „Stücklöhner" — Arbeiter, die von sich aus Hilfs-

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