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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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II Perspektiven für nicht erwerbsfähige Menschen<br />

Einleitung<br />

Ingmar Steinhart, Rainer Knapp<br />

<strong>Arbeit</strong> für nicht erwerbsfähige Menschen im Spannungsfeld<br />

aktueller Konzepte – Ausgewählte Eckpunkte<br />

Die heute am meisten diskutierten <strong>und</strong> in der Fachwelt anerkannten Leitideen<br />

für die soziale <strong>Arbeit</strong> mit nicht erwerbsfähigen Menschen sind die<br />

Konzepte der »<strong>Personenzentrierte</strong>n <strong>Hilfen</strong>« <strong>und</strong> der »Inklusion«:<br />

»Inklusion als Leitperspektive [...] fordert <strong>zu</strong> einem Wandel in der Gestaltung sozialer<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ngsleistungen heraus: von der beschützenden Versorgung <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

einer individuellen Lebensführung. Hierbei gilt es auch Abschied <strong>zu</strong> nehmen von der Vorstellung,<br />

Integration sei bereits dann erreicht, wenn Menschen mit Behinderung in einer<br />

Gemeinschaft mit anderen leben, [...] oder wenn eine ausreichende Anzahl an speziellen<br />

Bildungs-, <strong>Beschäftigung</strong>s- <strong>und</strong> Freizeitangeboten für diesen Personenkreis <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

steht. Vielmehr geht es um die Ermöglichung eines individuell inszenierten Lebens, [...]<br />

<strong>und</strong> um die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in die ›normalen‹ Alltags- <strong>und</strong><br />

Lebensvollzüge einer Gesellschaft – eingeschlossen die Pflicht, eigene Fähigkeiten <strong>und</strong> Ressourcen<br />

ein<strong>zu</strong>bringen.« (Gudrun Wansing, 2005)<br />

Im Gegensatz <strong>zu</strong> diesen Leitideen, die<br />

a) auf der Basis einer sehr individuellen Hilfeplanung ein ebenso personenorientiertes<br />

Hilfesystem mit entsprechender Finanzierung <strong>und</strong><br />

b) die stringente Einbeziehung auch nicht erwerbsfähiger Menschen in die<br />

normalen <strong>Arbeit</strong>swelten erfordern,<br />

ist die Praxis hiervon noch weit entfernt.<br />

Die Antwort auf die Frage nach <strong>Arbeit</strong> für nicht erwerbsfähige Menschen<br />

wird aktuell weitgehend einseitig auf einer institutionellen Schiene beantwortet:<br />

»Marktbeherrschend« ist das System der Werkstätten für behinderte<br />

Menschen (WfbM), das derzeit über 250 000 Werkstattbeschäftigten mit<br />

<strong>zu</strong>nehmender Tendenz die Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben über dieses System<br />

sichert – allerdings weitgehend in institutionellen Settings <strong>und</strong> »Sonderwelten«.<br />

Bedauerlicherweise läuft die aktuelle Diskussion <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung<br />

dieses Systems primär unter dem insbesondere durch die steigenden Fall-<br />

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