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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Nachhaltig<br />

Einleitung<br />

Die Nachhaltigkeit fachlicher Begleitung wurde in Deutschland bereits untersucht.<br />

Es gibt Studien <strong>zu</strong>r langfristigen Verbleibsquote von Menschen,<br />

die durch Integrationsfachdienste begleitet wurden.<br />

Frau Tomke Sabine Gerdes (GERDES 2004) hat an einer kleinen Gruppe<br />

die Nachhaltigkeit der Eingliederung von Menschen mit psychischer<br />

Beeinträchtigung durch einen Integrationsfachdienst ermittelt. Etwa 60 %<br />

der mit dieser Unterstüt<strong>zu</strong>ng vermittelten Menschen war auch nach etwa<br />

drei Jahren noch am selben <strong>Arbeit</strong>splatz tätig. Angesichts der vielfältigen<br />

Schwierigkeiten dieser Gruppe ist dieses Ergebnis beachtlich.<br />

Frau Gerdes betont: »Es hat sich gezeigt, dass es besonders wichtig ist,<br />

dass der IFD in der Probezeit eine engmaschige Betreuung anbieten kann,<br />

da hier die Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbedarfe sehr hoch sind. Von großer Bedeutung ist<br />

für die Menschen, dass sie ein Vertrauensverhältnis <strong>zu</strong>r Fachberaterin/<strong>zu</strong>m<br />

Fachberater aufbauen können <strong>und</strong> dass sie/er auf ihre Stärken, Schwächen<br />

<strong>und</strong> Wünsche eingeht.« Damit sind Kernelemente der »koordinierenden<br />

Be<strong>zu</strong>gsperson« im Rahmen des »personenzentrierten Ansatzes« der AKTION<br />

PSYCHISCH KRANKE beschrieben.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen wie Gerdes kommt die »Verbleibs- <strong>und</strong> Verlaufsstudie«<br />

von Stefan Doose (DOOSE 2005). Er hat sich dem begleiteten<br />

Übergang aus Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Betriebe<br />

des allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarktes gewidmet. Die Studie hat sich mit über 400<br />

vermittelten Personen befasst.<br />

In dieser Studie wurde ermittelt, dass fünf Jahre nach Verlassen der<br />

Werkstatt immer noch viele Menschen im <strong>Arbeit</strong>sleben integriert sind. »Eine<br />

größere Gruppe von knapp 40 % der vermittelten Personen mit psychischer Behinderung<br />

hat sich bemerkenswert stabil <strong>und</strong> langfristig auf den allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

integrieren können, außerdem konnten eine Reihe von Personen nach der<br />

Vermittlung erfolgreich eine Ausbildung abschließen.« (S. 73)<br />

Für Menschen, die bereits in einer WfbM waren, ist dies ein sehr beachtliches<br />

Ergebnis. Doose weist <strong>zu</strong> Recht darauf hin, dass im b<strong>und</strong>esweiten<br />

Durchschnitt nur etwa 0,3 % aller Werkstatt-Beschäftigten den Weg in den<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt finden.<br />

Doose stellt weiter fest: »Ohne Eingreifen einer Fachkraft für Integration<br />

oder eines Integrationsfachdienstes führen sowohl außerbetriebliche Berufsvorbereitungen<br />

als auch außerbetriebliche Berufsausbildungen nur bei einer Minderheit <strong>zu</strong><br />

nachvollziehbaren Übergängen auf den allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt.« (S. 74)<br />

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