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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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<strong>Arbeit</strong> (Dienstleistung) als Behandlung<br />

<strong>und</strong> einsetzen können. Dann sind sie relativ <strong>zu</strong>verlässig <strong>und</strong> arbeiten umso<br />

besser. An Fließbandpflege zerbrechen viele bzw. versagen sie, weil sie sich<br />

nicht bestimmen können. Gerade deshalb bietet sich bei vielen Zuverdienst<br />

an (<strong>Arbeit</strong>en nach Lust <strong>und</strong> Laune, was <strong>zu</strong>r Zuverlässigkeit bei psychisch<br />

kranken Menschen führt). Nichtsdestotrotz muss auch erwähnt werden, dass<br />

einige psychisch Kranke in reguläre sozialversicherungspflichtige Verhältnisse<br />

von Pflegediensten übernommen wurden (Frau B., Herr K. z. B.).<br />

Diese Erfahrungen lassen nur den Schluss <strong>zu</strong>, dass psychisch Kranke<br />

Menschen bei entsprechenden Rahmenbedingungen auch im Dienstleistungsbereich,<br />

heißt im Kontext ambulanter Wohnpflegegruppen – tätig<br />

sein können.<br />

Daraus ergeben sich zwei Perspektiven:<br />

Bekanntlich macht die demografische Entwicklung allen Kommunen<br />

große Sorgen. Nicht nur die Zahl pflegebedürftiger Menschen mit demenzieller<br />

Entwicklung, die intensiv betreut werden müssen, wird während der<br />

nächsten zwölf bis 40 Jahren drastisch <strong>zu</strong>nehmen. Bei uns im Kreis müssen<br />

z. B. 2020 voraussichtlich insgesamt 3660 Menschen intensiv betreut werden.<br />

Im Vergleich <strong>zu</strong> heute ist das ein Zuwachs von ca. 1500. Gleichzeitig<br />

wachsen auch nicht die jüngeren Frauen <strong>und</strong> Männer nach, die die alten<br />

Menschen pflegen <strong>und</strong> betreuen.<br />

Nach Studien des Kuratoriums Deutscher Altershilfe <strong>und</strong> der Bertelsmannstiftung<br />

eignen sich aber für die Versorgung dieser Menschen konventionelle<br />

Heime – auch der vierten <strong>und</strong> fünften Generation – nicht besonders<br />

gut. Mittlerweile favorisieren das Kuratorium Deutscher Altershilfe <strong>und</strong> die<br />

Bertelsmannstiftung für diesen Personenkreis ambulante Wohnpflegegruppen<br />

mit 24-St<strong>und</strong>en-Betreuung im jeweiligen Stadtteil unter Einbeziehung der<br />

Angehörigen <strong>und</strong> der Nachbarn (stadtteilbezogene Wohnpfleggruppen).<br />

Legt man diese Konzepte für den Kreis Herzogtum Lauenburg <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e,<br />

brauchen wir hier im Kreis bis 2020 mindestens 100 ambulante<br />

Wohnpflegegruppen, dezentral über den Kreis verteilt. Bisher gibt es im<br />

Kreis schon 13 dieser Wohnpflegegruppen. Der Verein »<strong>Arbeit</strong> nach Maß«<br />

mietet für diesen Zweck kreisweit entsprechende Häuser an. Die Miete<br />

(Untervermietung) für einen Bewohner soll dabei nicht teurer sein soll als<br />

250 Euro ohne Nebenkosten (Orientierung an der Gr<strong>und</strong>versorgung). Wir<br />

kooperieren dann mit unterschiedlichen Pflegediensten der Region, um die<br />

24-St<strong>und</strong>en-Betreuung der Wohngruppe sicher<strong>zu</strong>stellen. Gleichzeitig sind in<br />

jeder Wohnpflegegruppe Ergotherapeuten tätig. Dadurch ist die personelle<br />

Kontinuität in der Betreuung <strong>und</strong> Pflege r<strong>und</strong> um die Uhr gesichert.<br />

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