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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Otto Hahn<br />

Unter diesem Blickwinkel könnte man auch sagen, dass die WfbM in<br />

ihrer traditionellen Form gewissermaßen die Heim-Variante der Teilhabemöglichkeiten<br />

an <strong>Arbeit</strong> darstellt <strong>und</strong> dass wir darüber hinaus eben auch<br />

Formen von ambulant betreuter <strong>Arbeit</strong>, genauso wie ambulant betreutes<br />

Wohnen benötigen.<br />

Dabei ist mir wichtig, dass wir uns ganz sachlich darum bemühen, ausgehend<br />

vom Hilfebedarf der Betroffenen mit Werkstattanspruch, diese verschiedenen<br />

Teilgruppen psychisch kranker Menschen <strong>zu</strong> identifizieren <strong>und</strong> ihnen<br />

nach Möglichkeit geeignete Formen <strong>zu</strong>r Teilhabe an <strong>Arbeit</strong> <strong>zu</strong> vermitteln. Es<br />

geht nicht um eine Auseinanderset<strong>zu</strong>ng pro oder kontra WfbM, sondern um<br />

das Akzeptieren der Tatsache, dass nicht alle psychisch kranken Menschen<br />

mit Werkstattanspruch in einer klassischen WfbM gut aufgehoben sind.<br />

Wenn ich das so sage, dann schließe ich natürlich nicht aus, dass sich die<br />

WfbMs auch verändern können <strong>und</strong> neben den klassischen Angeboten auch<br />

alternative, ich bleibe mal bei der eben genannten Formulierung, »ambulant<br />

betreute Formen <strong>zu</strong>r Teilhabe an <strong>Arbeit</strong>« entwickeln können, genauso wie<br />

Heimträger auch <strong>Hilfen</strong> im ambulant betreuten Wohnen geschaffen haben.<br />

In unserer Region war das bisher nicht der Fall <strong>und</strong> deswegen mussten wir<br />

andere Wege suchen.<br />

Eine erste wichtige Anregung konnten wir von einer <strong>Arbeit</strong>stagung der<br />

TAB-Regionen hier in Kassel mit nach Hause nehmen, als die »virtuelle<br />

Werkstatt« Saarbrücken ihr Konzept vorstellte. Während in Saarbrücken<br />

die dezentralen <strong>Arbeit</strong>splätze ausschließlich durch Eingliederungshilfe finanziert<br />

sind, wollten wir darüber hinausgehend, analog <strong>zu</strong>r Situation in den<br />

klassischen WfbM, auch Eingangsverfahren <strong>und</strong> Berufsbildungsbereich als<br />

Formen einer beruflichen Rehabilitation in <strong>zu</strong>ständiger Kostenträgerschaft<br />

der Agentur für <strong>Arbeit</strong> bzw. der Rentenversicherungsträger entwickeln.<br />

Der örtliche Sozialhilfeträger hat dieses Projekt von Beginn an sehr unterstützt,<br />

weil er sich durch diesen Weg auch eine Kostenersparnis versprach.<br />

Da die dezentralen <strong>Arbeit</strong>splätze niedrigere Kosten als ein normaler Werkstattplatz<br />

verursachen, liegt der besondere Charme dieses Weges darin, dass<br />

einerseits für die Betroffenen mit Anspruch auf einen Werkstattplatz bessere<br />

<strong>Arbeit</strong>smöglichkeiten im allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt vermittelt werden können,<br />

die andererseits für den Steuerzahler auch noch preiswerter sind.<br />

Da es bisher den Trägern der beiden WfbMs im Landkreis nicht gelang,<br />

eine nennenswerte Zahl von ausgelagerten <strong>Arbeit</strong>splätzen <strong>zu</strong> schaffen, wurde<br />

das Modellprojekt im BZ Saalfeld initiiert. Herr Dr. Saalmann <strong>und</strong> Prof.<br />

Grampp, der das Modellprojekt wissenschaftlich begleitet, werden über nä-<br />

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