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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Ausschnitt aus der Podiumsdiskussion »<strong>Arbeit</strong> durch Persönliches Budget«<br />

das Ganze gangbarer machen könnten. Noch immer ungeklärt sind wichtige<br />

Fragen <strong>zu</strong>r Sozialversicherung von Budgetnehmern. Erste Interpretationen<br />

einer Antwort der B<strong>und</strong>esregierung auf eine kleine Anfrage der FDP klangen<br />

da eher euphorisch. Bei genauerem Durchlesen bin ich <strong>zu</strong> dem Ergebnis<br />

gekommen, dass die zentralen Punkte nach wie vor nicht geklärt sind. Ich<br />

hoffe, dass das also nunmehr alsbald gelingt, nicht <strong>zu</strong>letzt deshalb, weil das<br />

Thema sehr in der Öffentlichkeit steht. Ich hoffe, die Klärung kommt bald,<br />

denn aus meiner Sicht haben wir hier ein zentrales Hemmnis für das persönliche<br />

Budget nicht nur für die B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong>, sondern auch<br />

für alle anderen Reha-Träger.<br />

Steinhart: Es ist schon beeindruckend, in welch kurzer Zeit die BA<br />

ein so umfassendes System aufgestellt hat. Was wir nur vor Ort erleben ist,<br />

dass es nicht nur für die Menschen relativ schwierig ist, daran <strong>zu</strong> kommen,<br />

sondern auch die Mitarbeiter dieses komplizierte System oft noch gar nicht<br />

verstehen. Ich habe mir das viel einfacher vorgestellt, weil sie die Leistungen<br />

alle verpreislicht haben. Dass man über einen Preiskatalog oder einen<br />

individuellen Hilfeplan relativ schnell an ein Budget kommt. Es zeigt sich,<br />

dass es zwar gut durchdacht ist, aber trotzdem noch eine Herausforderung<br />

für die Beteiligten ist, daran <strong>zu</strong> kommen.<br />

Simon: Aus meinem Verständnis kann es beim persönlichen Budget<br />

nicht darum gehen, dass die Politik endlich die Zahlen bekommt, die sie<br />

mit dem persönlichen Budget wollte. Um der Anzahl willen macht es keinen<br />

Sinn. Persönliches Budget kommt dann ins Spiel, wenn man mit der<br />

Dienstleistung, wie sie herkömmlicherweise angeboten wird, nicht so ganz<br />

»<strong>zu</strong>frieden« ist. Dann ist es die Kunst des Reha-Beraters, heraus<strong>zu</strong>finden,<br />

wo diese Un<strong>zu</strong>friedenheit liegt. Ob dieser Un<strong>zu</strong>friedenheit vielleicht durch<br />

Modifikationen bei den herkömmlichen Instrumenten begegnet werden<br />

kann oder aber, ob mit dem behinderten Menschen das Thema persönliches<br />

Budget durchdekliniert wird. Dann lautet die Frage: Wie stellst du dir das<br />

Setting denn aus deiner Sicht idealerweise vor <strong>und</strong> kann man das, was du<br />

dir vorstellst mit einem Budget umsetzen?<br />

Laupichler: Ich wollte da<strong>zu</strong> ein paar Sachen sagen, die wirklich nachprüfbar<br />

sind. Ich habe mal beim <strong>Arbeit</strong>samt angerufen. Das ist ein bisschen<br />

schwierig mit den 0180er-Nummern <strong>und</strong> da sagt die Frau an der Vermittlung:<br />

»Was für ein Problem haben Sie?«. Ich sage: »Entschuldigen Sie, ich habe<br />

keine Ahnung, ich bin seit 20 Jahren aus dem System raus <strong>und</strong> möchte aber<br />

gerne rein.« Da hat die gelacht. Da sagt sie: »Das ist doch ganz einfach, Sie<br />

brauchen eine K<strong>und</strong>ennummer.« »Ja, hab ich nicht.« Die Agentur bezahlt<br />

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