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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Vom Ist <strong>zu</strong>m Soll – Erfahrungen des TAB-Projekts<br />

h) Menschen, die auf dem 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt nicht vermittelbar sind <strong>und</strong><br />

nur unregelmäßig oder st<strong>und</strong>enweise ein Mindestmaß an wirtschaftlich<br />

verwertbarer <strong>Arbeit</strong> leisten können<br />

i) Menschen, die (noch) nicht wirtschaftlich verwertbare <strong>Arbeit</strong> leisten<br />

können, aber <strong>Beschäftigung</strong> suchen<br />

Im Projekt ging es um alle Gruppen. Um einige Beispiele <strong>zu</strong> nennen: Der<br />

oberste Bereich der psychisch kranken Menschen oder beeinträchtigten<br />

Menschen »in <strong>Arbeit</strong>«. Hier ist das Eingliederungsmanagement neu als gesetzliche<br />

Verpflichtung der <strong>Arbeit</strong>geber festgelegt worden. In verschiedenen<br />

Projektregionen hat es Hilfestellungen gegeben, das Eingliederungsmanagement<br />

in Be<strong>zu</strong>g auf psychische Erkrankungen <strong>zu</strong> optimieren – Fortbildungen,<br />

Informationsveranstaltungen, Beratungen. Ich glaube, dass wir auch neue<br />

Vorschriften <strong>und</strong> Richtlinien brauchen. Zur Abwehr körperlicher Gefährdungen<br />

bestehen hochdifferenzierte Vorschriften, z. B. bezüglich erlaubter<br />

Konzentrationen von Giftstoffen, bezüglich Lärm, Zugluft, Unfallschutz usw.<br />

Selbst die Lux-Stärke von Beleuchtungen an Büroarbeitsplätzen ist geregelt.<br />

Wie wenig ist dagegen darüber bekannt, welche Stressoren schädigend auf<br />

die psychische Ges<strong>und</strong>heit wirken. Hier müssen wir nachholen. Das ist eine<br />

gemeinsame Aufgabe, der wir uns noch <strong>zu</strong> stellen haben.<br />

Ich möchte des Weiteren hinweisen auf die Gruppe d) »<strong>Arbeit</strong>ssuchende,<br />

deren Fähigkeit, die drei St<strong>und</strong>en <strong>zu</strong> bewältigen, unklar ist«. Aus meiner<br />

Sicht ist dies die größte Gruppe unter den Klienten, mit denen wir befasst<br />

waren. Hier fehlen uns weitgehend Instrumente eines zielgruppenspezifischen<br />

Assessments – nicht im Sinne einer <strong>zu</strong>sätzlichen Einrichtung, sondern einer<br />

Funktion. Wir haben die Besonderheiten bei psychisch kranken Menschen<br />

<strong>zu</strong> beachten. Diese lassen sich nicht ohne Weiteres über Testungen abklären,<br />

oft auch nicht so ohne Weiteres über ein Gespräch mit dem Klienten. Krankheitsbedingt<br />

kommt es oft <strong>zu</strong> fehlerhaften Selbsteinschät<strong>zu</strong>ngen – Überschät<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>und</strong> Unterschät<strong>zu</strong>ng. In solchen Fällen hilft oft nur ein begleitetes<br />

Ausprobieren unter fördernder, nicht nur beobachtender Begleitung. Solche<br />

Formen von Assessment unter Berücksichtigung psychischer Beeinträchtigungen<br />

gibt es fast nur im Rahmen von Reha-Maßnahmen für relativ wenige<br />

Personen. Wir brauchen für einen größeren Personenkreis auch kurze qualifizierte<br />

Assessments unterhalb der Rehaschwelle. Über Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Erkenntnisse wird im entsprechenden Symposium berichtet.<br />

Zu den Gruppen f) <strong>und</strong> h): Wir brauchen Zuverdienst-Angebote, die<br />

viel <strong>zu</strong> wenig bestehen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>rzeit in vielen Regionen als ›freiwillige Leis-<br />

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