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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Diskussionsr<strong>und</strong>e mit Vertretern der Leistungsträger<br />

auf dem Markt ist, ob das nun ERGOS ist oder IMBA oder Ähnliches, das<br />

ist meines Erachtens wegen des hohen Aufwands bei begrenzter Aussage<br />

oft nicht praktisch nutzbar. Jedenfalls nicht so, wie es sich die Kostenträger<br />

ursprünglich mal vorgestellt haben, dass es dann einen Screening-Wert gibt,<br />

der den gezielten Reha-Bedarf zeigt. Das sind Illusionen, denen man sich<br />

nicht mehr hingeben darf.<br />

Im Übrigen geht die Entwicklung deutlich in Richtung ICF-orientierter<br />

Verfahren. Deshalb müssen wir uns mit dieser internationalen Klassifikation<br />

der funktionalen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Behinderung auseinandersetzen <strong>und</strong> damit,<br />

wie wir diese sehr komplizierten Dimensionen aus der ICF dann auch wirklich<br />

in solche Assessments einschließen können. Das, was bislang in sehr grober<br />

Form verfügbar ist, eignet sich für die Praxis nur bedingt.<br />

Krüger: Da werden auch Risiken deutlich. Zum Beispiel, dass es auch<br />

<strong>zu</strong> intensiv sein kann, <strong>zu</strong> viel Aufwand mit <strong>zu</strong> wenig Ergebnis.<br />

Radloff: Ich hatte von der großen Anzahl betroffener Personen gesprochen,<br />

die wir in Bielefeld antreffen. Wir benötigen daher ein sehr differenziertes<br />

Maßnahmesystem. Das haben wir in Bielefeld aufgebaut. Wir versuchen sehr<br />

modular, mit sehr unterschiedlichen Betreuungsintensitäten, mit sehr unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten in den Maßnahmen vor<strong>zu</strong>gehen. Wir handeln so,<br />

um <strong>zu</strong> erfahren, was die nächsten Schritte sein könnten oder ob schon eine<br />

langfristige <strong>Beschäftigung</strong> in Betracht kommt? Wir haben ja jetzt auch den<br />

§ 16 a SGB II, ein langfristiges Instrument. Wir haben bei uns die <strong>Arbeit</strong>sgelegenheit<br />

sowohl in der Mehraufwands-Variante, aber gerade auch in der<br />

Entgelt-Variante für psychisch Beeinträchtigte angewandt. Die Erfahrung<br />

damit zeigt, dass eine Notwendigkeit besteht, das nicht bis auf sechs Monate<br />

oder neun Monate <strong>zu</strong> begrenzen, wie das häufig üblich ist, sondern bis auf<br />

18 Monate aus<strong>zu</strong>dehnen. Dann kann man die Belastungsfähigkeit über einen<br />

längeren Zeitraum beobachten <strong>und</strong> ob tatsächlich eine entsprechende Entwicklung<br />

möglich ist. Ich bin ganz froh, dass wir mit dem neuen § 16 a, also<br />

dem <strong>Beschäftigung</strong>s<strong>zu</strong>schuss, ein Instrument haben, das es uns ermöglicht,<br />

die Integration auch im gewerblichen Bereich langfristig voran<strong>zu</strong>treiben.<br />

Krüger: »Sehr differenziert, sehr flexibel« waren die Stichworte. Ich<br />

kann das nur bestätigen, weil ich Bielefeld von Besuchen her kenne <strong>und</strong><br />

Ihre Angebote in direkter Entscheidungskompetenz der Fallmanager der<br />

ARGE liegen. Was Sie gesagt haben, war schon ein kleiner Vorgriff auf<br />

unser nächstes Thema, die Angebotssteuerung. Aber ich möchte noch einmal<br />

<strong>zu</strong>sammenfassen: Sie haben sehr differenzierte Angebote <strong>und</strong> es wird<br />

individuell entschieden, was passgenau ist.<br />

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