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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Stellenwert der <strong>Arbeit</strong> im Rahmen von Krankenhaus-Behandlung<br />

Wenn das nicht an allen Krankenhäusern gleich ist, im Stadt-Land-Gefälle<br />

unterschiedlich <strong>und</strong> in regionalen Versorgungsstrukturen vermutlich<br />

weniger ausgeprägt als an den der Forschung verpflichteten Universitätskliniken,<br />

dann liegt das in der Regel wohl daran, dass »<strong>Arbeit</strong>« dort einen größeren<br />

Stellenwert in der Krankenhausbehandlung innehat, wo von engagierten<br />

Fachleuten explizit entsprechende Strukturen in dieses medizinische System<br />

implementiert wurden. Ausreichend scheinen diese Strukturen allerdings<br />

nicht <strong>zu</strong> sein. Denn sonst würde die APK im Rahmen ihrer Projekte nicht<br />

darüber klagen müssen, dass es eben gerade im Bereich der Übergänge von<br />

der Krankenhausbehandlung in den Alltag <strong>und</strong> in das <strong>Arbeit</strong>sleben von psychisch<br />

erkrankten Menschen erheblich an der notwendigen Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>und</strong> fachgerechten Begleitung mangelt.<br />

Welches sind die argumentativen Stützen, auf die man sich besinnen<br />

sollte, um mit Engagement <strong>und</strong> Überzeugungskraft entsprechende arbeits-<br />

<strong>und</strong> alltagsorientierte Strukturen im Bereich der Krankenhausbehandlung<br />

<strong>zu</strong> schaffen?<br />

� Mängel im Bereich des Übergangs von Krankenhausbehandlung in weiterführende<br />

arbeitsintegrative Therapie- <strong>und</strong> Unterstüt<strong>zu</strong>ngsformen.<br />

� Die <strong>Beschäftigung</strong>squote der sich in psychiatrischer Krankenhausbehandlung<br />

befindlichen Patienten ist mit ca. 15 – 25 % erschreckend niedrig. Der<br />

Bericht der Hamburger ambulanten Suchthilfe beschreibt, dass trotz hoher<br />

Abstinenzraten 70 % ehemaliger Heroinkonsumenten <strong>und</strong> 45 % ehemaliger<br />

Alkoholkonsumenten arbeitslos sind. Es bedarf dringend begleiteter<br />

Wiedereingliederungsmaßnahmen für Abhängige in den <strong>Arbeit</strong>smarkt,<br />

um die hohe Abstinenz der ehemals Süchtigen aufrecht<strong>zu</strong>erhalten.<br />

� Die Rehabilitation fängt in der Klinik an. Rehabilitation ist das – <strong>und</strong><br />

das haben wir schon auf dieser Tagung gelernt – was wir hier <strong>und</strong> jetzt<br />

<strong>und</strong> sofort für einen betroffenen Menschen tun können. Und nicht etwa<br />

das, was wir erst in drei oder vier Jahren tun können.<br />

� Das Kreiskrankenhaus Gummersbach hat seine »Teilstationäre <strong>Arbeit</strong>stherapie«<br />

(TAT) immer auch damit begründet, dass die TAT den<br />

Patienten die Möglichkeit bietet, ihre berufliche Identität auch in der<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Krise <strong>zu</strong> bewahren. Gerade dann, wenn sie sie vielleicht<br />

am nötigsten haben. Und von Hermann Mecklenburg haben wir<br />

gelernt, dass eine sog. »entsendende« Einrichtung – wie eben auch ein<br />

Krankenhaus – so lange <strong>zu</strong>ständig <strong>und</strong> in der Verantwortung bleibt, bis<br />

der Betroffene – hier der Patient – eine gesicherte (berufliche) Perspektive<br />

für sich gef<strong>und</strong>en hat.<br />

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