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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Reiner Braunersreuther, Hanno Irle, Rainer Radloff, Armin Schönfelder, Ulrich Krüger<br />

Gesetze anders versteht, anders interpretiert oder sie ändert – ich weiß nicht<br />

welcher Weg die Lösung bringt. Auf jeden Fall kommt man über dies bisher<br />

geübte Ausschreibungspraxis nicht <strong>zu</strong> einer adäquaten Versorgung psychisch<br />

kranker Menschen.<br />

Angebote unterhalb der Rehaschwelle<br />

Wir sind jetzt schon <strong>zu</strong>m letzten Aspekt gekommen: Maßnahmen <strong>und</strong> Angebote<br />

unterhalb der Reha-Schwelle. Gemeint ist damit Folgendes: Die<br />

ARGE oder die Optionskommune sind selbst keine Reha-Träger. Wenn<br />

Reha-Bedarfe gegeben sind, wird verwiesen an die Agentur für <strong>Arbeit</strong>, die<br />

dann die Prozessverantwortung hat. Auch wenn die Reha-Maßnahme, wenn<br />

sie denn bewilligt wird, wieder von der ARGE oder der Optionskommune<br />

aus SGB II-Mitteln bezahlt wird. Dieses Verfahren ist manchmal unerfreulich<br />

aufwändig – mit gesonderten Klärungen bei der Agentur, mit einem Reha-<br />

Antragsverfahren mit den entsprechenden Klärungen, <strong>zu</strong> denen übrigens<br />

zwingend auch immer die Einschaltung einer ärztlichen Untersuchung gehört.<br />

Insofern fand ich im Zusammenhang mit den Projekt Teilhabe an <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong> besonders interessant, dass es unterhalb der Schwelle<br />

von Reha eine ganze Reihe von Maßnahmen gegeben hat, die direkt vom<br />

Fallmanager ohne Antragsverfahren entschieden worden sind, die durchaus<br />

manchmal zielgruppenspezifisch waren für psychisch beeinträchtigte<br />

Menschen. Das würde ich gerne jetzt thematisieren. Wer kann aus seinen<br />

Regionen davon erzählen, in welcher Form das praktiziert worden ist <strong>und</strong><br />

wie Ihre Erfahrungen damit waren?<br />

Stichwort z. B. <strong>Arbeit</strong>sgelegenheit mit intensivierter psychosozialer Begleitung.<br />

Herr Radloff, Sie haben das eben schon erwähnt.<br />

Radloff: Es gibt eine ganze Reihe an Maßnahmen, die bei uns modular<br />

eingesetzt werden. Wir haben in etwa 800 Plätze, die im Jahr <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stehen. Dadurch, dass die nicht so langfristig sind, können mehr Personen<br />

einer Zielgruppe auf diesen Plätzen sein. Bei ca. 2000, 2500 Betroffenen<br />

insgesamt kann also ein ganz erklecklicher Teil erreicht werden. Wir versuchen<br />

hier sehr differenziert <strong>zu</strong> helfen. Auch im Bereich der Jugendlichen<br />

unter 25 haben wir hier Bedarf. Wir gehen davon aus, dass es ca. 200 Personen<br />

sind, die bei uns in Bielefeld <strong>zu</strong> dem angesprochenen Personenkreis<br />

gehören. Auch hier halten wir entsprechende Maßnahmen vor, die sehr<br />

unterschiedlich sind. Zum Beispiel eine Maßnahme, die erstmal feststellt,<br />

wo gibt es tatsächlich Potenziale, wie sieht die Produktivität aus. Da wird<br />

nicht die Erwerbsfähigkeit im Sinne der Reha-Träger feststellt, aber dort<br />

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