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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Uwe Brückmann<br />

der eigenen Wohnung ermöglicht, hat insbesondere für die Menschen mit<br />

seelischer Behinderung <strong>und</strong> Menschen mit Abhängigkeitserkrankung in<br />

den vergangenen drei Jahren in Hessen nochmals einen bemerkenswerten<br />

Ausbau erfahren. Gleichzeitig ist <strong>zu</strong>nehmend deutlich geworden, dass die<br />

Schubladen »ambulant« <strong>und</strong> »stationär« nicht mehr passen.<br />

Wir haben in den Projekten verschiedene Ansätze <strong>zu</strong>r <strong>zu</strong>künftigen Finanzierung<br />

von Eingliederungshilfeleistungen erprobt. In drei Landkreisen<br />

wurden budgetfinanzierte Modellprojekte durchgeführt, <strong>und</strong> in zwei Regionen<br />

wird seit 2004 eine zeitbasierte Vergütungssystematik angewendet.<br />

Wir betrachten all diese Veränderungen als einen wirklichen Fortschritt in<br />

der hessischen Behindertenhilfe, einen Fortschritt, der den Namen Paradigmenwechsel<br />

auch verdient. Wohlgemerkt: Wir stehen noch am Anfang eines<br />

langen Weges. Die ersten Schritte indes, die oft die schwierigsten sind, sind<br />

gemacht. Und sie zeigen Wirkung! Wir wissen jetzt, dass personenzentrierte<br />

<strong>Hilfen</strong> möglich sind. Wir haben die Potenziale einer vernetzten, koordinierten<br />

Zusammenarbeit aller Beteiligten vor Ort – das heißt auch örtlicher <strong>und</strong><br />

überörtlicher Sozialhilfeträger – schätzen gelernt. Wir haben einen Weg gef<strong>und</strong>en,<br />

für individualisierte Leistungen eine personenbezogene Finanzierung<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen. Und vor allem: Wir haben erfahren <strong>und</strong> erleben<br />

dürfen, dass diese Form lebensweltbezogener Teilhabe von den betroffenen<br />

Menschen <strong>und</strong> deren Angehörigen sehr positiv aufgenommen wird.<br />

Die von mir soeben beschriebenen Innovationen betreffen in erster Linie<br />

den Leistungsbereich »Wohnen« <strong>und</strong> mit Einschränkungen den Bereich der<br />

Gestaltung des Tages. Letzteren insofern, als es um die Tagesgestaltung in<br />

Wohneinrichtungen geht <strong>und</strong> um Tagesstätten für seelisch behinderte Menschen.<br />

Hier ist es in Einzelfällen auch gelungen, individualisierte Wege der<br />

<strong>Beschäftigung</strong> <strong>zu</strong> finden – aber es sind bislang Einzelfälle. Es gibt auch hier<br />

noch eine Menge <strong>zu</strong> tun. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen. Diese blieben in den genannten Projekten<br />

aus Kapazitätsgründen leider unberücksichtigt. Auch hier tun individuelle<br />

Wege ins <strong>Arbeit</strong>sleben not.<br />

Einige Verbesserungen tendenzieller Art haben wir erreicht, andere – vor<br />

allem struktureller Natur – stehen noch bevor. Wir haben vor, diese in den<br />

nächsten Jahren verstärkt in Angriff <strong>zu</strong> nehmen.<br />

In den <strong>zu</strong>rückliegenden Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten wurde in Hessen eine<br />

gute Gr<strong>und</strong>versorgung an Werkstattarbeitsplätzen für Menschen mit seelischer<br />

Behinderung geschaffen. Eine Stagnation oder gar ein Rückgang des<br />

Bedarfes ist trotz intensiver Weiterentwicklung anderer <strong>Beschäftigung</strong>s-<br />

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