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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Gerhard Längle, Matthias Rosemann<br />

Eine zweite Studie: Im Rahmen des Kompetenznetzes Schizophrenie,<br />

gefördert durch das BMBF wurde im Projekt 2.3.4.1 eine multizentrische,<br />

kontrollierte <strong>und</strong> randomisierte Interventionsstudie an insgesamt 227 Schizophreniekranken<br />

durchgeführt. Die Patienten wurden einer arbeitstherapeutischen<br />

Maßnahme oder einer nicht arbeitsfeldorientierten ergotherapeutischen<br />

Behandlung <strong>zu</strong>geführt <strong>und</strong> über zwei Jahre nachuntersucht. Auch<br />

hier zeigt sich ein rascher Wechsel im <strong>Beschäftigung</strong>sstatus über die Zeit<br />

<strong>und</strong> zwar unabhängig vom Zentrum <strong>und</strong> der jeweiligen Maßnahmegruppe.<br />

Ergänzend gab es keinen erkennbaren Unterschied zwischen den Gruppen<br />

in <strong>Arbeit</strong>stherapie <strong>und</strong> den Patienten in kreativitätsorientierter Ergotherapie.<br />

Weder bezüglich der <strong>Arbeit</strong>sfähigkeit am Ende der Maßnahme noch<br />

bezüglich der beruflichen Integration im Verlauf von zwei Jahren zeigten<br />

sich Unterschiede. Verlässliche Prognosekriterien bezüglich der beruflichen<br />

Integration fanden sich nicht.<br />

Soweit die Ergebnisse dieser beiden Studien. Bezüglich Details wird<br />

auf die u. g. Publikationen verwiesen. Insgesamt liegen nur wenige gute<br />

wissenschaftliche Untersuchungen <strong>zu</strong>m Behandlungsziel <strong>Arbeit</strong> vor. Dabei<br />

wird in der Regel der Fokus die auf stationäre Behandlung oder auf die Rehabilitationsmaßnahmen<br />

gelegt, eine Kombination wird kaum untersucht.<br />

Kognitive Aspekte oder weitere therapeutische Maßnahmen, die begleitend<br />

durchgeführt werden, sind in der Regel nicht berücksichtigt. Ergotherapeutische<br />

Praxen sind nicht in die Forschung einbezogen, obwohl sie für eine<br />

Rückführung psychisch Kranker in die <strong>Arbeit</strong>swelt prädestiniert wären. Außerdem<br />

werden Forschungsprojekte nahe<strong>zu</strong> ausschließlich an schizophrenen<br />

Patienten durchgeführt, die jedoch mittlerweile eine Minderheit der in die<br />

Klinik aufgenommenen Patienten darstellen. Insgesamt wird auch noch <strong>zu</strong><br />

selten das Behandlungsziel <strong>Arbeit</strong> kritisch hinterfragt. In den Beiträgen des<br />

Symposion sollten verschiedene Aspekte des Behandlungsziels <strong>Arbeit</strong> im<br />

Spiegel der eigenen Erfahrungen sowie der Literatur vertiefend bearbeitet<br />

werden. Die jeweiligen Literaturempfehlungen helfen dem Leser bei Interesse<br />

weiter nach<strong>zu</strong>forschen.<br />

Literatur<br />

BAYER, W. et al.: Psychiatrische Praxis 2007; 34: 1 – 5<br />

LÄNGLE, G. et al.: Psychiatrische Praxis 2006; 33: 34 – 41<br />

LÄNGLE, G.: Habilitationsschrift Universität Tübingen 2003<br />

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