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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Arnd Schwendy<br />

voreinander, da<strong>zu</strong> gehört der Respekt vor dem, was in den Kommunen <strong>und</strong><br />

in den Regionen in den letzten Jahren gewachsen ist. Das ist nicht alles in<br />

McKinsey-Manier weg<strong>zu</strong>rasieren. Wir brauchen keinen McDonalds-Sozialstaat!<br />

Ich gebe dabei aber <strong>zu</strong>, dass es im Bereich der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

für die nicht behinderten <strong>Arbeit</strong>slosen in den Jahren vor den Hartz-Reformen<br />

durchaus Entwicklungen gab, die ein Regulieren durch Ausschreibungen<br />

rechtfertigen. Es mag auch sein, dass in der einen oder anderen Region<br />

monopolartige Leistungsanbieter die Agenturen <strong>und</strong> ARGEN derartig überfordern,<br />

dass sie die Flucht antreten in die Ausschreibung, damit auch andere<br />

Anbieter eine faire Chance erhalten.<br />

Der Geist einer Kultur des Zusammenwirkens lässt sich gesetzlich nicht<br />

verordnen, er muss von unten wachsen, als Herzensangelegenheit, aber mit<br />

kühlem Kopf, damit jeder davon profitieren kann. Entscheidend sind dabei<br />

die Akzeptanz des Partners <strong>und</strong> die Kenntnis seiner Grenzen <strong>und</strong> Möglichkeiten.<br />

Bündnisse der Kooperation können <strong>und</strong> müssen auf Basis der derzeitigen<br />

Rechtslage geschlossen werden, nicht erst, wenn gesetzliche Wunschträume<br />

erfüllt sind; das Warten darauf, ist schlichte Verweigerungshaltung.<br />

Rein praktisch erfordert die Strategie des Aufbaus vertrauensvoller Beziehungen<br />

Aktivitäten auf mehreren Ebenen:<br />

� auf der Leitungsebene <strong>und</strong> ihrem politischen Umfeld (Instrumente:<br />

gemeinsame Eingliederungsprogramme etc.)<br />

� <strong>und</strong> auf der Mitarbeiterebene (gegenseitige Fortbildung, Hospitationen,<br />

Mitwirkung in PSAG etc.).<br />

Eine gemeinsame Sicht von Problemen <strong>und</strong> Lösungen lässt sich nur entwickeln,<br />

wenn beide Seiten an Sachkompetenz draufsatteln, um kommunikationsfähig<br />

<strong>zu</strong> werden. Für den psychiatrischen Bereich erfordert dies – <strong>und</strong><br />

das ist der Kern meiner Empfehlungen:<br />

Es muss in jeder Einrichtung, jedem Dienst Fachkräfte geben, die sich schlau<br />

machen in Sachen SGB II, III, V, IX <strong>und</strong> XII. Die Komplexität dieses Wissens-<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sgebietes muss bei der <strong>Arbeit</strong>splatzbeschreibung berücksichtigt werden.<br />

Wer sich hier nicht auskennt, kann keine Hilfepläne machen, nicht in Hilfeplankonferenzen<br />

mitreden <strong>und</strong> schon gar nicht Betroffene beraten, ob <strong>und</strong> wie sie die<br />

neuen Chancen des Persönlichen Budgets nutzen.<br />

Die Teilhabe-Experten können dabei nicht alles Wissen aus Büchern<br />

oder dem Netz beziehen, sie brauchen gute persönliche <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen<br />

<strong>zu</strong> Kollegen bei den Leistungsträgern: nur die können ihnen z. B. sagen,<br />

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