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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Podiumsdiskussion mit Vertreter/-innen der Politik<br />

arbeiten. Mir ist hier dieser Fokus auf diese Steuerkartenmentalität einfach<br />

<strong>zu</strong> intensiv. Ich finde, es geht um sinnvolles Tun. Und immer diese <strong>Arbeit</strong> auf<br />

dem ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt, das können wir Psychiatrieerfahrenen manchmal<br />

wirklich nicht leisten. Und wenn das andere alles so negativ dargestellt wird,<br />

das beschämt mich total <strong>und</strong> ich möchte für meine Rente solche Programme<br />

haben, weil ich das eben nicht habe, dass ich die ganze Zeit über irgendwo<br />

etwas eingezahlt habe. Ich war 20 Jahre lang ganz aktiv Mutter. Ich habe<br />

Glück, dass ich wieder auf dem 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt bin, wenn auch durch ein<br />

Projekt, aber ich habe wieder einen Job. Ich weiß nicht, wie lange das noch<br />

geht <strong>und</strong> was dann kommt, weiß ich auch nicht. Also ich bin dafür, dass die<br />

Renten gefördert werden <strong>und</strong> nicht die <strong>Arbeit</strong>.<br />

Publikum: Mein Name ist Becker, ich habe für die APK in den Projektregionen<br />

Beratung gemacht. Unsere Regionen sind fast alle sehr aktive Kommunen,<br />

sehr aktive SGB II-Träger. Bei ihnen sind die Eingliederungsmittel<br />

meist total ausgeschöpft. Das hat ja auch Herr Radloff aus der Projektregion<br />

Bielefeld gesagt, einer Großstadt. Bei den kleinen Kommunen sieht es noch<br />

schlimmer aus, wenn man jetzt im Rahmen des § 16 a solche hohen Beträge<br />

für eine Person ausgeben soll. Insofern kann ich das, was Herr Kurth gesagt<br />

hat, nur unterstreichen. Es wäre gut, wenn man die Mittel, die man an anderer<br />

Stelle einspart, also z. B. am Lebensunterhalt, bei Ges<strong>und</strong>heitskosten,<br />

hineinziehen könnte in diese Förderung von dauerhafter Nachteilsausgleichs-<br />

Finanzierung. Wenn man das machen könnte, wäre schon viel gewonnen,<br />

gerade auch für die aktiven SGB II-Träger, die eben doch recht knapp sind<br />

mit den Eingliederungsmitteln.<br />

Ein weiterer Punkt fällt jetzt ein bisschen aus dem Rahmen, aber in<br />

die Knappheit der Mittel bei den SGB II-Trägern passt es schon. Von der<br />

Ausgleichsabgabe für Schwerbehinderte werden 26 % des Aufkommens an<br />

die <strong>Arbeit</strong>sverwaltung weitergereicht. Inzwischen sind aber über 55 % der<br />

betroffenen arbeitslosen Schwerbehinderten im SGB II-Bereich gelandet.<br />

Die Ausgleichsabgabemittel fließen aber ausschließlich an die B<strong>und</strong>esagentur<br />

für <strong>Arbeit</strong>, sodass also unter 45 % der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen<br />

100 % der Mittel bekommen. In der Verfassung steht ja mittlerweile,<br />

dass Schwerbehinderte gleichbehandelt werden sollen, da werden sie aber<br />

ungleich behandelt. In den SGB II-Bereich fließen nämlich keine Mittel aus<br />

der Ausgleichsabgabe – <strong>und</strong> das sind schon nennenswerte Beträge. Wenn<br />

man das hochrechnet, sind es ungefähr 80 Mio., die die B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Menschen bekommt, die sie nicht mehr hat. Die B<strong>und</strong>esagentur hat daraufhin<br />

ungefähr 150 Mio. gespart. Die BA gibt jetzt Eingliederungs<strong>zu</strong>schüsse<br />

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