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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Podiumsdiskussion mit Vertreter/-innen der Politik<br />

falsche Richtung laufen. Dass dann von diesem Programm Leute profitieren,<br />

für die es eigentlich nicht gedacht war. Das ist erst mal die Befürchtung.<br />

Wir können erst in einem Jahr sagen, ob das sich bewahrheitet oder nicht.<br />

Die Opposition ist aber dafür da, um den Finger in die W<strong>und</strong>e <strong>zu</strong> legen<br />

<strong>und</strong> die Erwartung ist, dass vor allem Wohlfahrtsverbände sich diesen 75 %-<br />

Zuschuss <strong>zu</strong>nutze machen. Die sagen, damit kommen wir besser klar. Wir<br />

haben <strong>Beschäftigung</strong>smöglichkeiten auch für den gedachten Personenkreis,<br />

aber vielleicht nehmen wir lieber den einen <strong>und</strong> nicht den anderen <strong>und</strong> dann<br />

haben wir das Geld zwar verbraucht, aber immer noch einen Personenkreis<br />

ausgeschlossen, der vorher eine Chance hatte.<br />

Das Problem ist, dass alle Fördermittel, also die, die es vorher gab <strong>und</strong><br />

die, die jetzt neu geschaffen wurden, aus dem gleichen Topf finanziert werden.<br />

Und es darf <strong>zu</strong>mindest vor Ort entschieden werden, mach ich jetzt<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel drei Stellen nach dem einen Programm oder nur zwei Stellen<br />

nach dem neuen Programm. Das ist schon eine schwierige Frage, wen ich<br />

dann in den Genuss der Förderprogramme wähle. Durch die Möglichkeit,<br />

es laufend fort<strong>zu</strong>setzen, kann es eben passieren, dass auch Personen in einer<br />

Dauerförderung landen. Dann richtet man sich in diesem neuen Förderinstrument<br />

ein, z. B. als Wohlfahrtsverband. Wir haben den 75 %-Zuschuss,<br />

der Betroffene hat außerhalb keine Chance, weil auch der Abstand jetzt<br />

mit 75 % so groß ist, dass er nicht einfach von diesem Job in einen anderen<br />

wechseln kann – <strong>und</strong> dann habe ich eine Sackgasse aufgebaut, auf die ich<br />

<strong>zu</strong>steuere. Das ist jetzt kritisch <strong>zu</strong> beobachten, wie sich das in der Praxis<br />

bewährt. Ich habe das Feedback bekommen bei mir vor Ort in der Optionskommune<br />

von den Leuten, die das vor Ort einsetzen. Die sagen, also erst<br />

mal hätten wir es mit den alten Instrumenten auch hinbekommen <strong>und</strong> mit<br />

den neuen Instrumenten machen wir nichts – die passen nicht. Wir werden<br />

die wahrscheinlich nicht anwenden <strong>und</strong> es ist das gleiche Geld. Bitte sorgen<br />

Sie dafür, dass wir vor Ort frei entscheiden dürfen, aber wir werden das<br />

vermutlich nicht so stark anwenden wie möglich.<br />

Ich denke, bei dem Problemfeld müssen wir sehr viel Aufklärungsarbeit<br />

leisten – erstmal in der <strong>Arbeit</strong>swelt selbst. Ich war selbst, bevor ich vor zwei<br />

Jahren in den Deutschen B<strong>und</strong>estag gewählt wurde, Betriebsrat. Wir haben<br />

uns um Personen gekümmert, die krank waren, wir haben uns extra Kurse<br />

angetan für Suchtkranke etc., aber erst durch meine politische <strong>Arbeit</strong> bin<br />

ich jetzt auf das Thema psychisch Kranke gestoßen. Das heißt, es ist auch<br />

ein Krankheitsbild, das von vielen nicht verstanden wird, <strong>und</strong> wenn man<br />

dann Teams hat, wo diese Personen integriert werden, <strong>und</strong> dann fällt man<br />

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