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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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M. Kurth, G. Lösekrug-Möller, J. Rohde, I. Seifert, P. Weiß, N. Pörksen<br />

stehen damit andere bewährte Förderprogramme weniger <strong>zu</strong>r Verfügung:<br />

für ältere <strong>Arbeit</strong>nehmer, für Behinderte mit 50 % Zuschuss degressiv. Das<br />

ist eine Abwägungssache. Das ist einfach so <strong>und</strong> damit haben wir natürlich<br />

ein Problem, dass wir uns zwar auf die eine Gruppe, die wir im Auge haben,<br />

<strong>zu</strong>bewegen, aber weniger <strong>zu</strong>r Verfügung haben für andere Gruppen. Es ist<br />

eine schwierige Gratwanderung <strong>und</strong> wir weisen nur auf die Probleme hin<br />

<strong>und</strong> wünschen uns eben die Verbesserung, die man vielleicht jetzt schon<br />

absehen kann.<br />

Kurth: Da muss ich widersprechen. Es ist dann kein teures Programm,<br />

wenn die Alternative die »Dauersubvention« über das <strong>Arbeit</strong>slosengeld II ist.<br />

Wie Herr Weiß das eben auch sagte: Wenn die Alternative ist, dass Personen<br />

dauerhaft ALG II beziehen <strong>und</strong> dann noch die ges<strong>und</strong>heitlichen Folgeprobleme<br />

haben, die damit ja häufig verb<strong>und</strong>en sind, die auch wiederum Kosten<br />

verursachen, wenn man das mit einbezieht, dann ist das eigentlich eine<br />

sinnvolle Investition. Ich finde bemerkenswert, dass hier ein Vertreter aus der<br />

CDU/CSU-Fraktion das so klar sagt. Das können Sie ja genauso vehement<br />

im Ausschuss vertreten. Wenn z. B. auch Frau Lösekrug-Möller es so klar<br />

formuliert, dass man lieber <strong>Arbeit</strong> statt <strong>Arbeit</strong>slosigkeit finanzieren will, dann<br />

sehe ich allerdings nicht, warum man dann nicht die passiven Leistungen<br />

nimmt. Das sind ja die Kosten, die man durch die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit hat. Das<br />

liegt logisch in der Argumentationskette, die Sie selbst begonnen haben.<br />

Und ich glaube auch nicht, dass man die Leute dann in der Hilfe gefangen<br />

hält. Da haben wir gar keinen Dissens. Dass wir natürlich begleitendes<br />

Assessment machen wollen <strong>und</strong> gerade auch dem Ansatz der individuellen<br />

personenzentrierten Hilfe folgend immer in regelmäßigen Abständen durch<br />

Sie, die Fachleute, überprüfen <strong>und</strong> mit den Personen gemeinsam schauen,<br />

welche Entwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong> welche anderen Wege es gibt, das ist<br />

klar. Das muss aber immer individuell <strong>und</strong> personenbezogen abgestimmt sein<br />

in Assessment-Verfahren, Hilfeplanverfahren. Herr Rohde, eine pauschale<br />

degressive Föderung, sodass man sagt: Jedes Jahr 5 % weniger <strong>und</strong> dann<br />

geht’s schon in die richtige Richtung, ist an der Stelle nicht der vernünftige<br />

Ansatz, wenn wir über individuelle <strong>Hilfen</strong> reden. Es gibt Leute, mag sein, die<br />

dann auch mit einer degressiven Förderung gut klarkommen, wo dann auch<br />

ein Produktivitätsaufbau stattfindet. Es gibt aber vielleicht noch andere, die<br />

wirklich dauerhaft auf eine relativ hohe Unterstüt<strong>zu</strong>ng angewiesen sind. Also<br />

diese Individualität, das ist mir an dieser Stelle außerordentlich wichtig.<br />

Dann noch ein zweiter Punkt. Sie haben das Beispiel des Handwerksmeisters<br />

gebracht. Ich weiß, dass es solche Handwerksmeister oder -innen<br />

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