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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Reiner Braunersreuther, Hanno Irle, Rainer Radloff, Armin Schönfelder, Ulrich Krüger<br />

chronisch erkrankt oder suchterkrankt, also ca. 10 %. Das ist eine eher nach<br />

unten korrigierte Zahl. Aus der täglichen Beratung wird von meinen Mitarbeitern<br />

eher eine höhere Zahl angenommen.<br />

Was passiert bei uns? Wenn bei Personen, die <strong>zu</strong> uns kommen, sehr<br />

schnell deutlich wird, dass sie eine psychische Erkrankung haben, dann<br />

werden sie in der Regel in unserem Fallmanagement betreut <strong>und</strong> dort wird<br />

mit ihnen eine Eingliederungsvereinbarung abgeschlossen, nachdem man in<br />

einem gegenseitigen Gespräch herausgef<strong>und</strong>en hat, welche <strong>Hilfen</strong> notwendig<br />

sind. Wir haben sehr viele Maßnahmen, die es uns ermöglichen, sowohl für<br />

uns als auch für den Klienten ein klareres Bild <strong>zu</strong> bekommen, was eigentlich<br />

der nächste Schritt sein kann, um an <strong>Arbeit</strong> teil<strong>zu</strong>haben.<br />

Für diese einzelfallbezogene Steuerung nutzen wir natürlich auch ein<br />

Netzwerk. Wir sind eine Modellregion <strong>und</strong> nehmen an der funktionalen<br />

Hilfeplankonferenz der Stadt Bielefeld teil. Diese wird von der Stadt Bielefeld<br />

geleitet, vom Dienstleistungszentrum Jugend, Soziales <strong>und</strong> Wohnen. Die<br />

Personen oder Institutionen, die dort vertreten sind, sind sowohl die Träger<br />

von Leistungsanbietern, vom sozialpsychiatrischer Dienst, Vertreter von den<br />

Werkstätten, aber auch Psychiatrieerfahrene <strong>und</strong> Vertreter des Landschaftsverbandes.<br />

Wir sind dort in einer beratenden Funktion <strong>und</strong> sehen, dass in<br />

diese Hilfeplankonferenz mittlerweile bis <strong>zu</strong> 45 % – mit <strong>zu</strong>nehmender Tendenz<br />

– Personen hineinkommen, die SGB II-Leistungen beziehen. Insofern<br />

ist eine sehr viel stärkere Rolle für uns in diesem Netz notwendig, um die<br />

nächsten Schritte abgestimmt mit diesem Verfahren <strong>zu</strong> übernehmen.<br />

Soweit erstmal <strong>zu</strong>r einzelfallbezogenen Sicht, nachher gehen wir bestimmt<br />

über <strong>zu</strong> der Frage von Maßnahmen <strong>und</strong> regionaler Steuerung.<br />

Krüger: Danke, vielleicht noch eine kleine Ergän<strong>zu</strong>ng, damit man eine<br />

Vorstellung von der Größenordnung bekommt. In der Hilfeplankonferenz<br />

Bielefeld – wir hörten, dass die ARGE in diese voll integriert ist – sind in der<br />

Projektlaufzeit deutlich über 1000 Hilfebedarfe besprochen worden. Das<br />

sind schon mehr als Einzelfälle, aber, ich will es noch einmal betonen, unter<br />

allen <strong>Arbeit</strong>suchenden doch eine sehr umgrenzte Gruppe. Ein hocheffektives<br />

Gremium, in dem tatsächlich alle relevanten Akteure am Tisch sitzen <strong>und</strong><br />

in vielen Fällen innovative Lösungen gef<strong>und</strong>en wurden.<br />

Schönfelder: Ich sitze hier heute als Vertreter einer Optionskommune.<br />

Den meisten ist vielleicht bekannt, was die Option ist. Wir in Ostvorpommern<br />

sind in Mecklenburg-Vorpommern die Einzigen, die sich da<strong>zu</strong> durchgerungen<br />

haben. Wir haben uns im Rahmen der Zusammenlegung von <strong>Arbeit</strong>slosenhilfe<br />

<strong>und</strong> Sozialhilfe dafür entschieden, weil wir uns damit die Möglichkeit<br />

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