Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Teilhabe am Arbeitsleben:
Grundlagen, Konzepte, Perspektiven
Heinrich Tiemann – vorgetragen von Erika Huxhold
Sehr geehrte Frau Vorsitzende Schmidt-Zadel, meine sehr geehrten Damen
und Herren,
vielen Dank für die Einladung und den freundlichen Empfang hier in
Kassel. Ich bin gerne hierher gekommen – und das hat auch mit den Besonderheiten
und der Ausstrahlung dieser Stadt zu tun.
Da ist zum Beispiel die documenta-Stadt Kassel, die heute weltweit zu
einem Inbegriff moderner Kunst und Kultur geworden ist. Da ist Kassel mit
seinem grandiosen Bergpark Wilhelmshöhe, einem barocken Landschaftsgarten
von Weltgeltung, der auch international von sich reden macht. 1
Und da ist Kassel als Sitz des Bundessozialgerichts, dessen Rechtssprechung
ein tragendes Element unserer sozialen Ordnung darstellt und beinahe
alle Bürgerinnen und Bürger in existenzieller Weise betrifft.
Kassel ist aber auch dann, und vielleicht gerade auch dann eine gute
Adresse, wenn es darum geht, für psychisch kranke und behinderte Menschen
neue Wege zur Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung zu erschließen.
Diesem Ziel ist die AKTION PSYCHISCH KRANKE, seit ihrer Gründung
1971 durch Abgeordnete aller Fraktionen des Deutschen Bundestages und
engagierte Fachleute aus dem Bereich Psychiatrie verpflichtet.
An einer starken Stimme für psychisch kranke Menschen, die krankheits-
oder behinderungsbedingt Unterstützung benötigen, ihre Interessen selbst
zu vertreten, hat es damals gefehlt. Die APK hat diese Rolle übernommen
und in den zurückliegenden Jahrzehnten Hervorragendes geleistet.
Dazu gehören die unermüdlichen Aktivitäten zur Neu- und Umgestaltung
von Hilfen für psychisch kranke Menschen ebenso wie die vielfältigen
Beratungs- und Serviceangebote, die sich ausgesprochen praxisnah an den
spezifischen Bedürfnissen der Betroffenen orientieren.
Dazu kommen die besonderen Verdienste der APK als Struktur und System
bildende Einrichtung: So führt der Verein mit großer Integrationskraft
immer wieder unterschiedliche Organisationen und Interessenvertretungen
zusammen, um gemeinsam zum Beispiel
1 Georg Dehio, der Nestor der modernen Denkmalpflege, sagt über den Park, er sei
»vielleicht das Grandioseste, was irgendwo der Barock in Verbindung von Architektur
und Landschaft gewagt hat«.
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