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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Michael Bartels<br />

Für die Entwicklung der <strong>Arbeit</strong>sangebote für Menschen mit Behinderung<br />

ist es wichtig, dass wir die Perspektive der Inklusion konsequent aufnehmen<br />

<strong>und</strong> als Priorität im Gesamt<strong>zu</strong>sammenhang sozialgesellschaftlicher Entwicklungen<br />

verstehen. Gleichzeitig werden wir uns auf lange Sicht auch um<br />

eine erfolgreiche Integration von Menschen weiter bemühen, die aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen (noch) keine vollständige <strong>und</strong> gleichberechtigte<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wahrnehmen können.<br />

Die Alternative <strong>zu</strong>r klassischen Werkstatt kann nur darin bestehen, eine<br />

solche veränderte Priorität als gr<strong>und</strong>legenden Perspektivwechsel auf<strong>zu</strong>nehmen<br />

<strong>und</strong> von daher einen Veränderungsprozess aktiv <strong>zu</strong> gestalten. Der Perspektivwechsel<br />

ist der Beginn <strong>und</strong> nicht das Ergebnis der Gestaltung einer<br />

veränderten Realität.<br />

Bestandteile dieses Prozesses sind,<br />

� dass wir althergebrachtes Schubladendenken in Be<strong>zu</strong>g auf Menschen<br />

<strong>und</strong> Angebote überwinden,<br />

� dass wir den Mitarbeitenden an der Basis ermöglichen, den Perspektivwechsel<br />

<strong>zu</strong> vollziehen,<br />

� dass wir Mut machen, Veränderungsprozesse mit Engagement <strong>zu</strong> starten<br />

<strong>und</strong> Raum geben, damit Ideenschmieden entstehen können,<br />

� dass wir <strong>zu</strong> klaren <strong>und</strong> geeigneten Prioritätenset<strong>zu</strong>ngen kommen, die in<br />

der politischen Gestaltung <strong>und</strong> in der praktischen <strong>Arbeit</strong> gleichermaßen<br />

gültig sind,<br />

� dass wir einen neuen »mainstream« finden <strong>und</strong> uns im Gegen<strong>zu</strong>g aus<br />

den »Sonderwelten« lösen,<br />

� dass wir eine neue Sprache entwickeln für das, was wir wollen <strong>und</strong> tun<br />

� <strong>und</strong> dass wir selbst als Träger <strong>und</strong> Anbieter realisieren, anders <strong>zu</strong> werden.<br />

Das alles gehört <strong>zu</strong> den alternativen Bestandteilen, die sich aus der klassischen<br />

Werkstatt für behinderte Menschen entwickeln lassen oder <strong>zu</strong>mindest<br />

in das Umfeld dieser Entwicklungen gehören. Wenn man pauschal über<br />

Alternativen <strong>zu</strong>r klassischen Werkstatt nachdenkt, mag dies <strong>zu</strong>nächst als ein<br />

schwer fassbares <strong>und</strong> noch mehr schwer umsetzbares Thema erscheinen.<br />

Wenn man die große Aufgabe <strong>und</strong> Herausforderung aber differenziert <strong>und</strong><br />

in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, ergibt sich eine Fülle von spannenden<br />

<strong>und</strong> realisierbaren Möglichkeiten. Unsere gemeinsame Aufgabe <strong>und</strong> Chance<br />

ist es, diese Möglichkeiten <strong>zu</strong> erkennen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> gestalten. In diesem Sinne<br />

schließe ich mit der provokanten Frage, die uns der Schweizer Theologe<br />

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