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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Reiner Braunersreuther, Hanno Irle, Rainer Radloff, Armin Schönfelder, Ulrich Krüger<br />

Radloff: Wir müssen uns natürlich auch an diese Gesetzesauslegungen<br />

halten. Man kann aber vor Ort steuern, welche Maßnahmen <strong>und</strong> wie viele<br />

Maßnahmen man ausschreibt. Wir haben in Bielefeld einen Eingliederungstitel<br />

von rd. 30 Mio. <strong>und</strong> davon werden 15 % ausgeschrieben. Das heißt,<br />

wir versuchen auch über andere Wege diese Leistungen ein<strong>zu</strong>setzen. Eine<br />

Möglichkeit besteht, dass man die Maßnahmen nach gutem Erfolg verlängern<br />

kann. Davon haben wir auch schon Gebrauch gemacht. Sonst ist es für die<br />

Träger eine schwierige Geschichte – gerade für diese Zielgruppe oder insgesamt<br />

für Zielgruppen, die eigentlich sehr viel Fach-Know-how notwendig<br />

machen. Immer wieder neue Maßnahme-Träger oder neues Personal bei<br />

Maßnahmeträgern, dadurch entstehende fehlende Kontinuität durch drei<br />

oder sechs Monate Pause bei den Maßnahmen – das ist eine große Schwierigkeit,<br />

mit der wir auch <strong>zu</strong> tun haben.<br />

Aber alle Leistungen nach § 16.3, also <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten in der Mehraufwands-<br />

oder Entgeltvariante, müssen nicht ausgeschrieben werden. Dies<br />

ist eine Umgehungslösung, die vielfach angewandt wird, um nicht in die<br />

Ausschreibung <strong>zu</strong> kommen. Dies wird vom B<strong>und</strong>esrechnungshof kritisch<br />

gesehen, wenn deutlich wird, dass es eine Umgehungslösung ist. Insofern<br />

sehen wir örtlich einerseits die Notwendigkeit, mit den Trägern kontinuierlich<br />

<strong>zu</strong>sammenarbeiten <strong>und</strong> auf der anderen Seite haben wir hier rechtliche<br />

Vorgaben <strong>zu</strong> beachten. Ich lasse im Moment die Möglichkeit prüfen, diese<br />

Leistungen nach § 17 <strong>zu</strong> nutzen <strong>und</strong> zwar dann, wenn die Kommune sagt,<br />

das ist der Träger, mit dem diese Leistung erbracht werden soll, Schuldnerberatung<br />

oder Beratung, psychosoziale Beratung. Wenn es eine Mischung<br />

ist aus psychosozialer Beratung <strong>und</strong> gleichzeitig Eingliederungsleistung gibt,<br />

dann haben wir eine Möglichkeit, indem wir dann dort festere Strukturen<br />

schaffen. Die Kommune fordert hier vom Gesetzgeber, sich <strong>zu</strong> bewegen.<br />

Ich glaube, dass es absolut notwendig ist, um überhaupt eine Stabilität im<br />

System <strong>zu</strong> erzielen <strong>und</strong> eine hohe Qualifikation der Träger <strong>zu</strong> erhalten.<br />

Bei Ausschreibungsverfahren, das will ich ergänzend anmerken, können<br />

die ARGEN vor Ort die VOL auch nützen – z. B. die Qualität der Maßnahme<br />

sehr hoch bewerten. Man muss den Preis nicht so hoch bewerten. Also man<br />

kann es auch inhaltlich steuern <strong>und</strong> nicht es demjenigen überlassen, der das<br />

billigste Angebot macht. Wir haben es in Bielefeld <strong>zu</strong>mindest geschafft, dass<br />

wir keinen auswärtigen Träger beauftragt, sondern bei allen Ausschreibungen<br />

die regionalen Träger genutzt haben.<br />

Krüger: Für die 85 % Bewilligungen ohne Ausschreibung hier erstmal<br />

100 % Anerkennung! Das meine ich sehr ernst. Ich glaube nicht, dass wir<br />

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