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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Reiner Braunersreuther, Hanno Irle, Rainer Radloff, Armin Schönfelder, Ulrich Krüger<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnis nicht per se aufgelöst werden, sondern es kann ja auch erstmal<br />

ruhen. Damit dann nach einer gewissen Frist doch über Rehabilitation<br />

auch ein Wiedereinstieg beim bisherigen <strong>Arbeit</strong>sgeber möglich ist, eventuell<br />

in einer anderen Position, möglicherweise unter veränderten Rahmenbedingungen.<br />

Die Entwicklung wird aus unterschiedlichen Gründen eine weitere<br />

Ausschöpfung des Rehabilitationspotenzials bewirken. Einerseits, weil es<br />

weniger Geld gibt, andererseits, weil der <strong>Arbeit</strong>smarkt sich verändert.<br />

Krüger: Vielen Dank für den Hinweis auf dieses gravierende sozialpolitische<br />

Problem, das da auf uns <strong>zu</strong>kommt. Renten werden nicht mehr oder<br />

immer weniger existenzsichernd sein <strong>und</strong> das gilt auch für Erwerbsminderungsrenten.<br />

In Be<strong>zu</strong>g auf unser Thema empfehle ich den Anwesenden im<br />

Plenum: Schauen Sie bitte sehr genau, ob sich eine Berentung nicht vermeiden<br />

lässt, ob man nicht mit irgendwelchen <strong>Hilfen</strong>, vielleicht auch adäquater<br />

Anpassung der <strong>Arbeit</strong>sanforderungen, Menschen in Erwerbsfähigkeit halten<br />

kann. Einen finanziellen Profit durch die Rente erzielen inzwischen nur<br />

noch sehr, sehr wenige Menschen. Rente bedeutet aber den Verlust von<br />

Rehamöglichkeiten.<br />

Radloff: Im Moment wird beraten, die 58er-Regelung ab<strong>zu</strong>schaffen. Ein<br />

Problem, was alle betrifft. Natürlich in diesem Alter auch diese Zielgruppe.<br />

Wenn die 58er-Regelung abgeschafft wird, so sieht die Gesetzgebung im<br />

Moment aus, werden ARGEN <strong>und</strong> Optionskommunen da<strong>zu</strong> gezwungen, die<br />

Leute in die Frühverrentung <strong>zu</strong> schicken – mit allen Abschlägen, die damit<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Das bedeutet immer wieder, dass wir ggf. Leistungen von<br />

der Kommune draufzahlen müssen. Das ist eine große Gefahr sowohl für<br />

die Rentenversicherung wie auch für die kommunale Seite.<br />

Krüger: Ich glaube, wir müssen höllisch aufpassen, dass der Fortschritt<br />

durch das Sozialgesetzbuch II, dass viele Menschen aus dem Sozialhilfebe<strong>zu</strong>g<br />

herausgekommen sind <strong>und</strong> jetzt <strong>Arbeit</strong>ssuchende mit ALG II-Be<strong>zu</strong>g sind,<br />

nicht scheibchenweise wieder rückgängig gemacht wird. Dann fallen wir<br />

<strong>zu</strong>rück in das alte System, das wir gottlob zeitweise überw<strong>und</strong>en hatten.<br />

Ausschreibungspflicht<br />

Krüger: Ich möchte auf ein anderes Thema kommen, das hier mit dem Begriff<br />

der Ausschreibungspflicht angedeutet wird. Sehr viele <strong>Hilfen</strong> im Bereich<br />

der <strong>Beschäftigung</strong>sförderung, der Hilfe <strong>zu</strong>r Teilhabe, Rehabilitation usw.<br />

werden ausgeschrieben. Die Konsequenz ist, dass es befristete Bewilligungen.<br />

Dann wird neu ausgeschrieben mit neuen Entscheidungen. Das wiederum<br />

hat <strong>zu</strong>r Konsequenz, dass alle Fachkräfte, die in diesen entsprechenden<br />

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