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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Niels Pörksen, Ulrich Krüger<br />

Menschen möglich. Es bedeutet ein höheres Maß an Normalität bei der<br />

<strong>Arbeit</strong> als die <strong>Beschäftigung</strong> in einen <strong>Arbeit</strong>sbereich, in dem ausschließlich<br />

behinderte Menschen arbeiten. Darüber hinaus erhöht es die Chance des<br />

Übergangs in ein sozialversicherungspflichtiges Regelarbeitsverhältnis. Bei<br />

steigender Leistungsfähigkeit ist kein Betriebswechsel nötig.<br />

Diese Verflüssigung der Grenze zwischen erwerbsfähigen <strong>und</strong> nicht erwerbsfähigen<br />

Personen ist uns sehr wichtig gewesen. Aus diesem Anliegen<br />

sind sehr interessante Projekte entstanden. Ich will hier nur einige Namen<br />

nennen – sie werden in den Symposien <strong>und</strong> im ›<strong>Arbeit</strong>sMARKT‹ noch vorgestellt.<br />

Das sind Projekte in Saalfeld-Rudolstadt, wo – wie in der Werkstatt<br />

finanziert – betriebsintegrierte Formen von Rehabilitation sowohl für erwerbsfähige<br />

als auch für nicht-erwerbsfähige Personen durchgeführt werden.<br />

Im Landkreis Ostvorpommern ist unter dem Namen Kopernikus von einem<br />

Werkstattträger ein entsprechendes Projekt auf die Schiene gesetzt worden<br />

<strong>und</strong> sehr vielversprechend angelaufen.<br />

Nur kurz möchte ich anreißen, dass wir auch in dem Bereich, der überschrieben<br />

ist mit »Erwerbsfähig mit Hilfe«, neue Akzente gesetzt haben, indem<br />

wir <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten z. B. sehr viel stärker verstetigt haben. Da möchte<br />

ich auf das Beispiel RoNA in Rostock hinweisen, wo <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten<br />

länger als üblich bewilligt <strong>und</strong> intensiver psychosozial begleitet worden sind<br />

<strong>und</strong> im allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt platziert worden sind <strong>und</strong> zwar in Betrieben,<br />

wo es eine Einstellungsoption gab. Option heißt, der <strong>Arbeit</strong>geber hat<br />

zwar keine verbindliche Einstellungs<strong>zu</strong>sage erteilt, aber erklärt, dass wenn<br />

die Zusammenarbeit einen guten Verlauf nimmt <strong>und</strong> genügend Aufträge da<br />

sind, es die Möglichkeit einer Einstellung gibt.<br />

Damit waren alle Projekte, die eigentlich nur durch die <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten<br />

entstanden sind, die überhaupt kein eigenes Geld hatten <strong>und</strong><br />

eigentlich auch nicht auf dem allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt operiert haben,<br />

ausgeschlossen. Diese Projekte können für Einzelne sinnvoll sein, aber sie<br />

haben keine Fortset<strong>zu</strong>ngschance.<br />

Ich möchte die anderen Beispiele nicht auch noch darlegen, sondern nur<br />

das Prinzip benennen: Das Prinzip ist, dass ein Mensch – nach ausreichender<br />

Abklärung – irgendwo in einen Betrieb geht mit einer Leistungsanforderung,<br />

die ihm entspricht, <strong>und</strong> dass er dort bleiben kann über ganz verschiedene<br />

Hilfeschritte hinweg. In der Grafik sehen Sie Pfeile rechts <strong>zu</strong> Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> anderen Rehamaßnahmen, die bei Bedarf möglich sind<br />

ohne dass der psychisch beeinträchtigte Mensch den <strong>Arbeit</strong>splatz verlässt.<br />

Er bleibt vor, während <strong>und</strong> nach der Maßnahme in diesem Betrieb. Er kann<br />

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