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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Klaus Laupichler, Reinhard Peukert, Franz-Georg Simon, Ingmar Steinhart<br />

dann wohl nicht den Integrationsfachdienst, der für mich angestellt ist, für<br />

mich Geld bekommt. Der erklärt mir dann 15 Minuten, warum er für mich<br />

nicht arbeiten kann, <strong>und</strong> dann hat er keine Lust mehr, mit mir <strong>zu</strong> reden.<br />

Jetzt noch etwas anderes, mit den Fahrtkosten. Für uns psychisch Kranke<br />

ist es relativ einfach <strong>zu</strong> regeln. Wir brauchen einen Schwerbehindertenausweis<br />

mit dem G drin <strong>und</strong> mit dem B. Dann haben wir viele Schwierigkeiten<br />

überw<strong>und</strong>en, weil wir dann umsonst fahren können <strong>und</strong> die Betreuer, die<br />

uns helfen, auch umsonst fahren können.<br />

Wir haben bei uns im B<strong>und</strong>esverband für psychisch Kranke Kapazitäten.<br />

Die gehen vor die H<strong>und</strong>e, weil sie keine <strong>Arbeit</strong> haben. <strong>Arbeit</strong> ist A <strong>und</strong><br />

O. Eigentlich brauchen wir bloß vernünftige <strong>Arbeit</strong>, dann werden wir auch<br />

größtenteils ges<strong>und</strong>. Ich bitte Sie: Stärkt die Selbsthilfe <strong>und</strong> zwar so, dass wir<br />

nicht verhungern. Dass wir Gelder kriegen, das wir unsere Leute anstellen<br />

können. Wir haben fähigste Leute dabei. Also wir brauchen Stärkung der<br />

Selbsthilfe in jedem B<strong>und</strong>esland <strong>und</strong> bitte unter fairen Bedingungen, dass<br />

wir auch leben können.<br />

Steinhart: Das war jetzt die Steilvorlage für die Angehörigen.<br />

Peukert: Als Angehöriger habe ich der Podiumsdiskussion bisher mit<br />

großem Interesse gelauscht, <strong>und</strong> diese interessiert-<strong>zu</strong>rückhaltende Haltung<br />

entspricht dem, wie wir Angehörigen uns aktuell <strong>zu</strong>m Persönlichen Budget<br />

stellen: vorsichtig interessiert, im Widerspruch zwischen großer Zustimmung<br />

<strong>und</strong> tiefer Skepsis.<br />

Uns treiben nicht so sehr die hier im Vordergr<strong>und</strong> stehenden Chancen<br />

des Zugangs <strong>zu</strong> <strong>Arbeit</strong> durch Persönliches Budget um, denn das scheint<br />

in einigen wenigen Regionen gut <strong>zu</strong> funktionieren <strong>und</strong> wir vertrauen auf<br />

die nach wie vor zentralistische Struktur der Agentur für <strong>Arbeit</strong>, die aus<br />

eigenem Interesse diese guten Erfahrungen den vielen Agenturen vor Ort<br />

vermitteln wird.<br />

Wir Angehörigen beginnen gerade, uns mit der langsam <strong>zu</strong> erkennenden<br />

Realität des viel gepriesenen trägerübergreifenden Budgets <strong>zu</strong> beschäftigen,<br />

<strong>und</strong> finden uns in einen Widerspruch zwischen großen Hoffnungen <strong>und</strong><br />

Zustimmung auf der einen, <strong>und</strong> tiefer Skepsis auf der anderen Seite verstrickt.<br />

Was uns da umtreibt, hat indirekt auch für den Bereich <strong>Arbeit</strong> durch<br />

Persönliches Budget Bedeutung.<br />

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