Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

I Referenz-Regionen im Projekt »Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung«
diskussion kennengelernt hatte, und damit besser am einzelnen Klienten
orientiert miteinander reden konnte. Die Runde wurde während des Laufzeit
des TAB-Projekts von 2005 bis Mitte 2007 begleitet von dem Geschäftsführer
der AKTION PSYCHISCH KRANKE, Urich Krüger aus Bonn, der den
Austausch und Zusammenhang zwischen den einzelnen, sehr heterogenen
Projektregionen vermittelte. 1
Nach dem Ende des Jahres 2007 gibt es mangels Personalmitteln keinen
verantwortlichen Koordinator mehr für diese Runde. Die Teilnehmer/-innen
sind entschlossen, sich weiterhin zu treffen , um die von allen als sehr fruchtbar
empfundenen Fallbesprechungen, den fachlichen Austausch und die gegenseitige
Information fortsetzen, nun allerdings in größeren Zeitabständen.
Worauf eine solche Runde keinen Einfluss nehmen kann, sind die schwierigen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region Ostvorpommern.
Diese wurden im Austausch in der überregionalen TAB-Projektgruppe auch
immer wieder sinnfällig und auch in der Abschlussdarstellung des TAB-
Projekts OVP in Kassel deutlich:
In Ostvorpommern liegt die Arbeitslosigkeit bei zwischen 17 und 25 oder
mehr Prozent. In dieser strukturschwachen, wenig industrialisierten Region
ist es schon für psychisch im Vollbesitz ihrer Kräfte befindliche Menschen
sehr schwierig, eine bezahlte Erwerbstätigkeit zu finden, um einiges größer
sind natürlich die Hürden für psychisch beeinträchtigte Menschen. 2
Bekannt in der Rehabilitations-Abteilung der Sozialagentur bzw. bei den
Fallmanagern waren im September 2007 43 als psychisch krank diagnostizierte
Hilfebedürftige nach dem SGB II.
Unter den Hilfebedürftigen nach dem SGB II sind in Ostvorpommern
viele Menschen vor allem aus dem landwirtschaftlichen Bereich, die häufig
schon seit der Wende bzw. der Vereinigung Deutschlands nahezu ohne
Unterbrechungen ohne Erwerbsarbeit leben müssen. Einigkeit in der For-
1 Die Berichterstatterin Anna Maria Wesener kam Mitte des Jahres 2007 als in der
Sozialagentur im Fallmanagement beschäftigte Vertretungskraft in diese Runde, aufgrund
ihrer langjährigen Vorerfahrungen in der Rehabilitation psychisch beeinträchtigter
Menschen während des Modellprogramms Psychiatrie der Bundesregierung
in den 80er-Jahren. – Wirtschafts- bzw. Verbandsvertreter/-innen in die Gruppe zu
holen, ist nicht gelungen. Auch die Krankenkassen waren bislang nicht vertreten.
2 Am anderen Ende der Skala liegt z. B. der Bodenseekreis/Kreis Ravensburg, auch
eine der Modellregionen: Dort sind unter 4 % aller Erwerbsfähigen arbeitslos. Von
dieser geringen Zahl ist ein großer Anteil psychisch beeinträchtigt. Jeder, der irgendwie
kann, hat dort die Chance, eine Erwerbstätigkeit zu finden.
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