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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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M. Kurth, G. Lösekrug-Möller, J. Rohde, I. Seifert, P. Weiß, N. Pörksen<br />

ein paar konkrete Nachfragen, aber ab dann möchten wir gerne, dass Sie sich<br />

in die Diskussion einmischen <strong>und</strong> wir hoffen, dass es lebendig wird.<br />

Lösekrug-Möller: Das Thema Ihrer Jahrestagung »Individuelle Wege<br />

ins <strong>Arbeit</strong>sleben« trifft den Kern der Sache. Auch der Deutsche B<strong>und</strong>estag<br />

<strong>und</strong> auch die Große Koalition arbeiten ganz stark daran. Ich erlaube mir<br />

aber eine Vorbemerkung. Ich denke, dass dieses Thema hier im Mittelpunkt<br />

der Tagung steht, ist richtig, aber unerwähnt lassen möchte ich nicht, dass<br />

leider auch sehr viel <strong>Arbeit</strong> krank macht. Ich weiß, das wird heute nicht<br />

diskutiert, aber ich finde, wenn wir über den Gesamt<strong>zu</strong>sammenhang reden,<br />

dass Erwerbsarbeit Teilhabe garantiert <strong>und</strong> damit mitten in der Gesellschaft<br />

ein Platz entsteht, da müssen wir ehrlicherweise auch sagen: Viele, die diesen<br />

Platz anstreben <strong>und</strong> suchen, hatten ihn einmal <strong>und</strong> haben ihn verloren. Also<br />

»gute <strong>Arbeit</strong>« muss auch ein Thema sein, sicher das Thema einer anderen<br />

Tagung. Meine einführenden Worte sollen einem Gesetz gelten, das seit<br />

Oktober in Kraft ist, das wir gemeinsam in der Koalition vorangebracht<br />

haben, <strong>zu</strong> dem Sie auch eine positive Stellungnahme abgegeben haben. Wir<br />

nennen es in Kurzform Jobperspektive. Es ist der § 16 a SGB II, über den<br />

wir sprechen. Ich will kurz erläutern, worum es geht.<br />

In der Koalitionsvereinbarung ist festgeschrieben worden, dass wir uns<br />

um Menschen, die langzeitarbeitslos sind <strong>und</strong> zahlreiche Vermittlungshemmnisse<br />

haben, besonders kümmern wollen. Wir wissen, dass dieser Personenkreis<br />

recht groß ist, genaue Zahlen gibt es nicht. Die Schät<strong>zu</strong>ng geht von<br />

200 000 bis 600 000. Wir wissen aber, dass kein Aufschwung groß genug ist,<br />

um sie <strong>zu</strong> erreichen. Da komme ich auf Sie <strong>zu</strong>rück, Herr Pörksen, <strong>und</strong> wir<br />

wollen keinesfalls warten, bis wir auch diese Personengruppe erreichen.<br />

Was haben wir gemacht? Wir haben eine Fördermöglichkeit geschaffen,<br />

bis <strong>zu</strong> 75 % ergänzend <strong>zu</strong> fördern <strong>und</strong> <strong>zu</strong> leisten. Warum nur 75 %? Wir gehen<br />

davon aus, dass betroffene Personen sehr wohl auch eine eigene <strong>Arbeit</strong>sleistung<br />

erbringen können. Wenn wir 100 % fördern, heißt es, <strong>Arbeit</strong>sleistung<br />

ist nicht 1 % wert. Das schien uns nicht angemessen.<br />

Seitdem wir dieses Gesetz verabschiedet haben, gibt es eine Menge Kritik.<br />

Wir haben uns vorgenommen, bis <strong>zu</strong>m Ende dieser Legislatur 100 000<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze über Jobperspektive <strong>zu</strong> schaffen Da sagen die einen: Viel <strong>zu</strong><br />

ambitioniert! Und die anderen: Das reicht überhaupt nicht! Die Wahrheit<br />

liegt in der Mitte. Wir werden diese <strong>Arbeit</strong>splätze nur generieren können,<br />

wenn wir als der Gesetzgeber Akteure vor Ort finden, die mitmachen. Wir<br />

haben keinen Zweifel, dass es mehr als 100 000 Personen gibt, die diese Förderungsmöglichkeit<br />

gut gebrauchen können, sie sogar unbedingt benötigen,<br />

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