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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Schnell identifiziert wurde ein Personenkreis, der gr<strong>und</strong>sätzlich erwerbsfähig<br />

ist, aber durch die klassischen Instrumente der <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />

nicht vermittlungsfähig gemacht wird. Für diesen Personenkreis wächst die<br />

Entschlossenheit, den Erhalt der Erwerbsfähigkeit, die langsame Herstellung<br />

einer Vermittelbarkeit <strong>und</strong> die <strong>Beschäftigung</strong> langfristig durch Subventionierung<br />

<strong>zu</strong> unterstützen <strong>und</strong> damit letztlich passive Leistungen <strong>zu</strong> aktivieren.<br />

Die Einfügung von § 16 a in das SGB II im Sommer 2007 dient diesem<br />

Ziel <strong>und</strong> markiert eine Trendwende: Man sieht, dass bei Menschen mit erheblichen<br />

Zugangsproblemen <strong>zu</strong>m <strong>Arbeit</strong>smarkt diesen Menschen <strong>und</strong> der<br />

Gesellschaft mehr Nutzen entsteht, wenn mit dem bisher für Untätigkeit<br />

gezahlten Geld eine Aktivierung unterstützt wird. Bereits vorher war bei der<br />

Gestaltung von <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten (»1-Euro-Jobs«) in einigen B<strong>und</strong>esländern<br />

der besondere Bedarf dieses Personenkreises formuliert worden.<br />

Ein Beispiel aus Bremen<br />

Wolfgang Rust<br />

In Bremen wurden »Integrationsjobs mit überwiegend sozialintegrativem<br />

Charakter« eingeführt, also 1-Euro-Jobs, mit folgender Beschreibung:<br />

»Die Integrationsjobs sollen ein <strong>Beschäftigung</strong>sangebot eröffnen, das u. a. da<strong>zu</strong> dient, einen<br />

Einstieg in <strong>Beschäftigung</strong> <strong>zu</strong> gewährleisten <strong>und</strong> gleichzeitig durch tagesstrukturierende<br />

Maßnahmebestandteile an die Normalität eines <strong>Arbeit</strong>slebens heran<strong>zu</strong>führen.<br />

In diesem Maßnahmetyp wird der Personenkreis der Menschen mit besonderen sozialen<br />

Schwierigkeiten <strong>und</strong> besonderen Vermittlungshemmnissen in <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong><br />

berücksichtigt.<br />

Hier<strong>zu</strong> ist eine Maßnahmekonzeption notwendig, die es erlaubt, auf multiple Problemlagen<br />

der Teilnehmer/-innen ein<strong>zu</strong>gehen <strong>und</strong> in Rücksprache mit dem <strong>zu</strong>ständigen Fallmanagement<br />

flankierende Hilfestellungen an<strong>zu</strong>regen <strong>und</strong> ein<strong>zu</strong>leiten.<br />

Die Zielgruppe dieses Instrumentes erfordert eine gleichzeitige intensive sozialpädagogische<br />

Begleitung.«<br />

Für diesen Personenkreis werden neben der personenbezogenen Mehraufwandsentschädigung<br />

(1 Euro pro St<strong>und</strong>e, Fahrtkosten, Beständigkeitsprämie<br />

für regelmäßiges <strong>Arbeit</strong>en ohne unentschuldigte Fehlzeiten) fast 500 Euro<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, um gr<strong>und</strong>legende arbeitsbezogene Qualifizierungsmerkmale<br />

<strong>zu</strong> bearbeiten, um den Weg in fachlichen Qualifizierungen <strong>zu</strong><br />

ebnen, um eine Integrationsbegleitung <strong>zu</strong> finanzieren <strong>und</strong> natürlich eine<br />

den individuellen Vorausset<strong>zu</strong>ngen Rechnung tragende Anleitung am <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

<strong>zu</strong> gewährleisten.<br />

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