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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit durch »Bürgerarbeit«<br />

Zugleich werden auch weiterhin Bestrebungen der betreffenden Personen<br />

<strong>zu</strong>r Integration in den Ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt fortgeführt <strong>und</strong> unterstützt.<br />

Das Entgelt für die <strong>Beschäftigung</strong> wird derzeit als Pauschale in Abhängigkeit<br />

von den Qualifikationsanforderungen der aus<strong>zu</strong>führenden Tätigkeit<br />

gewährt. Die pauschalen Vergütungen der »Bürgerarbeiter« liegen zwischen<br />

675 <strong>und</strong> 975 Euro Bruttoverdienst bei einer wöchentlichen <strong>Arbeit</strong>szeit von<br />

30 St<strong>und</strong>en; praktisch bewegt sich der Durchschnittsverdienst an den Modellstandorten<br />

bei etwa 750 – 800 Euro.<br />

Es handelt sich hierbei jeweils um eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit,<br />

wobei jedoch keine Beiträge <strong>zu</strong>r <strong>Arbeit</strong>slosenversicherung entrichtet<br />

werden, um einen »Drehtüreffekt« <strong>zu</strong> vermeiden.<br />

Der Ansatz wurde bisher, nach einem Pilottest in der Lebenshilfe Werk<br />

Magdeburg gGmbH, in den Kleinstädten Bad Schmiedeberg <strong>und</strong> Barleben<br />

modellhaft erprobt. Im Sommer 2007 wurden mit Gerbstedt, Kelbra <strong>und</strong><br />

Hecklingen weitere Modellstandorte in Sachsen-Anhalt installiert. Parallel<br />

hier<strong>zu</strong> fand in Schmölln (Landkreis Altenburger Land) auch die erste Konzepterprobung<br />

im Freistaat Thüringen statt.<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen beeindruckende Ergebnisse vor allem<br />

der Stufen 1 bis 3. In der ersten Stufe zeigten sich in den bisherigen Modellstandorten<br />

bereits erste Abmeldeerfolge von Personen, die dem <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

definitiv nicht <strong>zu</strong>r Verfügung standen, in Höhe von bis <strong>zu</strong> ca. 5 %.<br />

Insbesondere im Rahmen der zweiten Stufe wurden mit einer Reduzierung<br />

von mehr als 20 % des <strong>Arbeit</strong>slosenbestandes sehr gute Ergebnisse<br />

erzielt. Vor allem <strong>Arbeit</strong>slose, die bisher eine Nebentätigkeit ausübten, aber<br />

auch weitere, denen es offensichtlich gelang, kurzfristig <strong>Beschäftigung</strong>salternativen<br />

<strong>zu</strong> realisieren, meldeten sich massiv in <strong>Arbeit</strong> ab.<br />

In »Bürgerarbeit« sind letztendlich in Bad Schmiedeberg 106, in Barleben<br />

65 Personen eingemündet. Die Teilnehmerzahlen in Gerbstedt, Kelbra <strong>und</strong><br />

Hecklingen bewegen sich jeweils bei 100 – 110 Teilnehmern; in Schmölln<br />

wurden r<strong>und</strong> 140 ehemals Langzeitarbeitslose in »Bürgerarbeit« integriert.<br />

Auf diese Weise ist es gelungen, die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit in allen Modellstandorten<br />

dauerhaft <strong>zu</strong> reduzieren, so z. B. in Bad Schmiedeberg: Bei einer Ausgangsgröße<br />

von 15,9 % im September 2006 <strong>und</strong> einer Senkung auf zwischenzeitlich<br />

4,5 % beträgt die aktuelle <strong>Arbeit</strong>slosenquote etwa 6,1 %.<br />

Durch die Anbindung an den Wirtschaftsraum Magdeburg war in Barleben<br />

die Ausgangssituation mit einer <strong>Arbeit</strong>slosenquote von 8,6 % eine andere.<br />

Aktuell bewegt sich hier die <strong>Arbeit</strong>slosenquote bei 3,8 %. Auch in den<br />

Standorten Kelbra, Gerbstedt <strong>und</strong> Hecklingen, in einer Region, die durch<br />

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