03.12.2012 Aufrufe

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Arbeit</strong>, Sucht <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

den als Krankheit anerkannt. Im Rahmen der Auseinanderset<strong>zu</strong>ng über die<br />

Zuständigkeit für die Kostenträgerschaft therapeutischer Maßnahmen wurde<br />

die Langzeitbehandlung Suchtkranker als Aufgabe den gesetzlichen Rentenversicherungen<br />

<strong>zu</strong>geordnet mit dem Argument, dass eine solche Therapie im<br />

Wesentlichen dem Erhalt bzw. der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit<br />

diene. Zeitgleich setzte sich in der Sozialpolitik der Gr<strong>und</strong>satz »Rehabilitation<br />

vor Rente« durch.<br />

Bis heute werden ca. 90 % der Langzeitbehandlungen von den gesetzlichen<br />

Rentenversicherungen (RV) finanziert. Eine Kostenübernahme <strong>zu</strong>lasten<br />

der RV wird nur dann bewilligt, wenn die Wiederherstellung oder der Erhalt<br />

der Erwerbsfähigkeit im Vordergr<strong>und</strong> steht. Ist dieses Ziel aufgr<strong>und</strong> der<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Vorausset<strong>zu</strong>ngen oder einer bereits bestehenden Altersrente<br />

nicht gegeben, können entsprechende Leistungen von den gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen oder den Kommunen übernommen werden.<br />

Entwöhnungstherapie – Inanspruchnahme <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Die deutschen Einrichtungen der Entwöhnungstherapie gelten weltweit<br />

als einzigartig <strong>und</strong> bezüglich ihrer Erfolgsquote als unübertroffen. Diesem<br />

Ergebnis steht eine beeindruckend niedrige Erreichungsquote dieses Behandlungsangebotes<br />

gegenüber. Nach Wienberg werden nur 1,5 – 2 % der<br />

Alkoholabhängigen in entsprechenden Fachkliniken behandelt.<br />

Weitere jeweils 6 – 8 % werden von Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen<br />

erreicht.<br />

Im Jahr 2004 wurden 54 201 stationäre <strong>und</strong> 20 808 ambulante Entwöhnungstherapien<br />

durchgeführt. Die <strong>Arbeit</strong>slosenquote der Patienten<br />

in der Entwöhnungstherapie betrug ca. 50 – 80 % in der BRD allgemein<br />

ca. 9 %.<br />

Entwöhnungstherapien gelten in hohem Maße als erfolgreich. Nach<br />

stationärer Behandlung wurde – bei planmäßiger Beendigung – bei 71,6 %<br />

der Alkohol- <strong>und</strong> 66,3 % der Opiat-Abhängigen 2005 eine Besserung der<br />

Symptomatik registriert.<br />

Aus Sicht der Rentenversicherungsträger sind die Ergebnisse noch besser.<br />

Hier gilt eine Maßnahme immer dann als erfolgreich, wenn weitere<br />

Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden. Bei 63 % der stationär <strong>und</strong><br />

73 % der ambulant Behandelten wurde die Beitragszahlung lückenlos fortgesetzt,<br />

bei 26 % (stat.) <strong>und</strong> 19 % (amb.) lückenhaft. Zu berücksichtigen<br />

ist dabei allerdings, dass der Terminus »im Erwerbsleben verblieben« sich<br />

221

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!