03.12.2012 Aufrufe

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M. Kurth, G. Lösekrug-Möller, J. Rohde, I. Seifert, P. Weiß, N. Pörksen<br />

heute im Gesetz steht. Wir haben in der <strong>Arbeit</strong>sgruppe <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />

der Koalition sehr darum gerungen, ein Programm wie »Jobperspektive«<br />

<strong>zu</strong> schaffen. Warum? Gegen ein solches Programm gibt es natürlich alle<br />

möglichen Verdächtigungen.<br />

Verdächtigung 1 ist: Hier werden <strong>Arbeit</strong>splätze auf dem 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

kaputt gemacht, weil eine dauerhaft subventionierte <strong>Arbeit</strong> eingerichtet wird,<br />

die z. B. Handwerksmeistern Konkurrenz macht. Also gilt es <strong>zu</strong> vermeiden,<br />

diese Trennlinie 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>zu</strong> überschreiten. Das Zweite ist: Etwa die<br />

Hälfte der Wohlfahrtsverbände oder eigentlich alle, haben uns vorgetragen:<br />

mit 50 % bis 75 % Lohnkosten<strong>zu</strong>schuss kann man nichts anfangen. Wenn<br />

man den Personen, an die wir denken, etwas anbieten soll, dann müssen<br />

100 % gefördert werden. Also Vollfinanzierung durch den Staat. Wir sind<br />

dem Ruf nicht gefolgt, sondern haben gesagt: Es sollte doch eine Tätigkeit<br />

sein, bei der auch <strong>zu</strong>mindest ein bisschen etwas produziert wird, sodass<br />

man mit 50 % bis 75 % Lohnkosten<strong>zu</strong>schuss auskommen kann. Da sehen<br />

Sie, auf was für einer Gratwanderung wir uns befinden. Deshalb <strong>zu</strong>nächst<br />

einmal die Begren<strong>zu</strong>ng auf 100 000, um der Verdächtigung der einen wie<br />

der anderen Seite nicht so viel Nahrung <strong>zu</strong> geben.<br />

Es ist kein Programm, was auf Kosten anderer Programme <strong>und</strong> Angebote<br />

geht. Ich habe es vorhin ausgeführt. Wir haben im Jahr 2008 im<br />

Eingliederungstitel SGB II 900 Mio. Euro mehr <strong>zu</strong>r Verfügung als 2007.<br />

Der B<strong>und</strong>esminister für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Soziales hat die Absicht, die Zahl der<br />

Teilnehmer den einzelnen <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften exakt vor<strong>zu</strong>geben. Und<br />

auch den Optionskommunen. In meinem Wahlkreis z. B würden die <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften<br />

<strong>und</strong> Optionskommunen gerne mehr machen als ihnen<br />

<strong>zu</strong>gestanden wird. Könnten Sie bei so einem guten <strong>Arbeit</strong>smarkt auch machen.<br />

Jetzt wird es also exakt vorgegeben, um diese Zahl 100 000 steuern<br />

<strong>zu</strong> können.<br />

Wir sollten jetzt schauen, ob wir dieses Programm tatsächlich auch für<br />

diejenigen, für die es gedacht ist, nutzen können. Das betrifft auch Sie sicherlich<br />

in Ihren <strong>Arbeit</strong>sfeldern. Für diese Personengruppe mit einem hohen<br />

Anteil von Menschen mit psychischen Erkrankungen stellt sich die Frage:<br />

Sollen wir diese jetzt dauerhaft in <strong>Arbeit</strong>slosigkeit lassen oder geben wir ihnen<br />

die Chance auf <strong>Arbeit</strong>? Das ist die Idee, die dahintersteckt, ihnen eine<br />

Chance auf <strong>Arbeit</strong> <strong>zu</strong> geben. Und natürlich zählen wir auf die Intelligenz <strong>und</strong><br />

den Erfindungsreichtum gerade der Wohlfahrtsverbände. Wir wären auch im<br />

Bereich von <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten nach dem SGB II in Deutschland ziemlich<br />

arm dran, sprich: wir hätten praktisch nichts, wenn nicht im Bereich gerade<br />

312

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!