03.12.2012 Aufrufe

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Supported Employment – ein neuer berufsintegrierender Ansatz<br />

Wulf Rössler, Bettina Bärtsch<br />

In industriellen Gesellschaften war es schon immer schwierig für Menschen<br />

mit psychischen Störungen, einen <strong>Arbeit</strong>splatz auf dem ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

<strong>zu</strong> erlangen bzw. <strong>zu</strong> erhalten. Gerade Menschen mit psychischen Störungen<br />

schienen die auf dem ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt geforderten Tugenden wie<br />

Pünktlichkeit <strong>und</strong> Anpassungsbereitschaft etc. nicht mit<strong>zu</strong>bringen, was sie<br />

in den Augen vieler professioneller Helfer als »schwer vermittelbar« erscheinen<br />

ließ.<br />

Im letzten Jahrzehnt scheint es noch schwieriger geworden <strong>zu</strong> sein, für<br />

Betroffene <strong>Arbeit</strong>splätze auf dem ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>zu</strong> finden, wo Deregulierung<br />

<strong>und</strong> Ressourcenoptimierung die öffentlichen wie betrieblichen<br />

Diskussionen beherrschen. So haben die <strong>Arbeit</strong>slosenraten unter psychiatrischen<br />

Patienten dramatische Ausmaße angenommen. Die Resignation<br />

hat aber nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Menschen,<br />

die sie betreuen, erfasst: kaum ein professioneller Helfer glaubt noch, dass<br />

Menschen mit psychischen Störungen im größeren Umfang auf dem ersten<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>zu</strong> integrieren sind. Gestiegene Jobanforderungen <strong>und</strong> die<br />

Konkurrenz mit sogenannten Ges<strong>und</strong>en lassen alle Integrationsversuche<br />

hoffnungslos erscheinen. Viele der Betroffenen landen deshalb entweder<br />

nach Trainingsmaßnahmen wieder in der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit oder verbleiben<br />

auf beschützten <strong>Arbeit</strong>splätzen, vornehmlich in Werkstätten.<br />

Insofern konnten professionelle Helfer im Bereich der beruflichen Integration/Rehabilitation<br />

im letzten Jahrzehnt nur staunend <strong>zu</strong>r Kenntnis<br />

nehmen, dass es offenbar berufsintegrierende Maßnahmen in den USA<br />

gibt, die die Betroffenen in wesentlich größerem Umfang auf den ersten<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>zu</strong> platzieren vermögen als dies bisher für möglich gehalten<br />

wurde. Der Begriff, unter dem dieser Betreuungsansatz bekannt wurde, ist<br />

»Supported Employment«, <strong>und</strong> der am weitesten im Rahmen von Supported<br />

Employment verbreitete Betreuungsansatz heißt »Individual Placement and<br />

Support« (IPS). Die Gr<strong>und</strong>elemente von IPS sind relativ einfach:<br />

1. Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei der <strong>Arbeit</strong>svermittlung für <strong>Arbeit</strong>sangebote, die subjektiv<br />

auch den Wünschen der Patienten entsprechen<br />

2. nach Platzierung auf einem <strong>Arbeit</strong>splatz kontinuierliche Betreuung, <strong>und</strong><br />

zwar nicht nur für die betroffene Person selbst, sondern auch für den<br />

<strong>Arbeit</strong>geber.<br />

180

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!