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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Ein Platz/ Wohnung in einer solchen Wohnpflegegruppe kostet insgesamt<br />

nicht mehr als 2200 Euro pro Monat. Die Kosten eines vollstationären Heimplatzes<br />

in Schleswig-Holstein betrug 2005 durchschnittlich 2700 Euro.<br />

Die Mitarbeiter der Wohnpflegegruppen <strong>und</strong> die Bewohner werden kontinuierlich<br />

von den Mitarbeitern der Institutsambulanz begleitet, wodurch<br />

Qualität <strong>und</strong> Supervision sichergestellt sind.<br />

Zusammenfassung<br />

Matthias Heißler<br />

Nach den Konzepten des Kuratoriums Deutscher Altershilfe <strong>und</strong> der Bertelsmannstiftung<br />

brauchen wir hier im Kreis Herzogtum Lauenburg mit<br />

186 000 Einwohnern bis 2020 neben den schon bestehenden Heimplätzen<br />

(2000) mindestens 100 ambulante Wohnpflegegruppen mit 24-St<strong>und</strong>en-<br />

Betreuung sowohl aus inhaltlichen Gründen als auch aus Kostengründen.<br />

Über 90 % der Bürger wollen dort leben <strong>und</strong> sterben, wo sie hingehören,<br />

nämlich <strong>zu</strong> Hause <strong>und</strong> nur ein Bruchteil wünscht sich die Pflege in einem<br />

Heim. Die Kommunen werden in Zukunft eine den Wünschen der Bürger<br />

entsprechende Begleitung, Assistenz <strong>und</strong> Pflege älterer Mitbürger gerade mit<br />

demenzieller Entwicklung nur durchführen können, wenn stadtteilbezogene<br />

Wohnpflegegruppen in genügender Zahl gegründet werden. Wie erwähnt<br />

ist die ambulante Wohnpflegegruppe nicht teurer als ein Heimplatz, bzw.<br />

sogar günstiger.<br />

In den ambulanten Wohnpflegegruppen können dann auch die Angehörigen<br />

<strong>und</strong> Nachbarn problemlos, weil fußläufig gelegen, mit einbezogen<br />

werden, was Schuldgefühle bei den Angehörigen senkt, Sinn gibt <strong>und</strong> Kosten<br />

spart (Bürger-Profi-Mix). Aus psychiatrischer Sicht können dort <strong>zu</strong>dem<br />

psychisch kranke Bürger im Zuverdienst oder in einem regulären <strong>Beschäftigung</strong>sverhältnis<br />

eingesetzt werden.<br />

Wenn man für einen Kreis mit 186 000 Einwohnern 100 Wohnpflegegruppen<br />

für das Jahr 2020 <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e legt, entstehen auf diese Weise mindestens<br />

200 bis 300 <strong>zu</strong>sätzliche <strong>Arbeit</strong>smöglichkeiten für psychisch kranke<br />

Bürger.<br />

Psychisch Kranke helfen also <strong>zu</strong>sammen mit normalen Bürgern, die<br />

auf die Kommunen <strong>und</strong> die Bürger <strong>zu</strong>kommenden Probleme im Kontext<br />

der demografischen Entwicklung <strong>zu</strong> lösen. Normale Bürger machen die<br />

Erfahrung, dass sie mit psychisch Kranken gut <strong>zu</strong>sammenarbeiten können.<br />

Dadurch wird Stigmatisierung abgebaut <strong>und</strong> es entsteht dies, was wir alle<br />

wollen, nämlich Community-Living: Bürger <strong>und</strong> psychisch Kranke arbeiten<br />

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