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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Wilfried Hautop<br />

Ein Verlassen der Einbahnstraße Werkstatt <strong>zu</strong>m allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

wurde empfohlen. Veränderungen durch neue Zielgruppen, neue<br />

Formen von Außenarbeitsplätzen, Integrationsbetriebe <strong>und</strong> virtuelle Organisationsstrukturen<br />

wurden angeraten <strong>und</strong> die Werkstätten könnten sich <strong>zu</strong><br />

einem Knoten in einem Netzwerk unterschiedlicher <strong>Beschäftigung</strong>splattformen,<br />

<strong>zu</strong> einem Kompetenzzentrum für angepasste <strong>Arbeit</strong> weiterentwickeln.<br />

Ob das die eher träge Werkstattszene hinkriegt, wurde schon damals mit<br />

Skepsis gefragt.<br />

Heute kann man sagen, einige wollen <strong>und</strong> werden das nie hinkriegen.<br />

Einige beobachten die Lage <strong>und</strong> warten noch bis neue Anforderungen verordnet<br />

werden oder die Geschäftsführung den sicheren Ruhestand erreicht<br />

hat. Einige andere sind aber schon weit auf dem Weg <strong>zu</strong> einem Kompetenzzentrum<br />

unterschiedlicher <strong>Beschäftigung</strong>splattformen. Außenarbeitsgruppen<br />

in Betrieben oder einzelne ausgelagerte <strong>Arbeit</strong>splätze sind nicht nur<br />

im Sinne einer kritisch <strong>zu</strong> betrachtenden virtuellen Werkstatt Saarbrücken<br />

bereits länger gang <strong>und</strong> gäbe.<br />

Werkstätten gestalten örtliche Betriebsnetzwerke mit Sonderarbeitsplätzen<br />

verschiedener Rechtsverhältnisse <strong>und</strong> verbünden sich da<strong>zu</strong> gelegentlich<br />

sogar mit Zeitarbeitsfirmen. Werkstätten betreiben <strong>zu</strong>sätzlich Integrationsprojekte<br />

oder führen spezielle Lehrgänge nach SGB III der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für <strong>Arbeit</strong> durch. Werkstätten haben oft »In-Jobs« nach SGB II oder SGB XII<br />

in ihrer Trägerschaft. Um die eigentliche Werkstatt für behinderte Menschen<br />

entstehen oft andere ergänzende <strong>Beschäftigung</strong>sformen.<br />

Das Spektrum reicht weit <strong>und</strong> schließt bei uns in Bremen sogar einen<br />

betrieblichen Senioren-Treff für Ehemalige, die im Gegensatz <strong>zu</strong> vielen<br />

»normalen <strong>Arbeit</strong>nehmern« oftmals sehr gern an ihren Betrieb <strong>zu</strong>rückkehren,<br />

mit ein. Warum soll denn auch ein psychisch erkrankter erwerbsunfähiger<br />

EM-Rentenbezieher, der noch zwei mal die Woche vormittags arbeiten will,<br />

gleich mit einem Werkstattvertrag <strong>und</strong> gegen vollen Kostensatz in die Werkstatt<br />

aufgenommen werden? Kann er nicht mit bis <strong>zu</strong> 350 Euro Zuverdienst<br />

an der Werkstatt mitarbeiten? Das liegt doch eigentlich auf der Hand.<br />

Die meisten Werkstätten haben etwas, was wirklich gebraucht wird. Sie<br />

bilden ein umfassendes Netzwerk an vielen Orten. Sie haben <strong>Arbeit</strong> durch<br />

namhafte Auftraggeber, sie können <strong>Arbeit</strong>sprozesse gliedern <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>svorbereitungen<br />

fachmännisch handhaben, sie können eine echte Teilhabe<br />

an <strong>Arbeit</strong> für ganz unterschiedliche Bedürfnisse organisieren. Werkstätten<br />

haben auch das Vertrauen der Auftraggeber <strong>und</strong> der Industrie in größerem<br />

Rahmen. Darauf kommt es an, nicht nur auf Nischen für Sonderfälle. Man<br />

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