Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

Orientierung – Klärung – Entscheidung ... bei Werkstattanspruch
here Einzelheiten des gegründeten Netzwerks zur Teilhabe am Arbeitsleben
für psychisch Beeinträchtigte anschließend berichten. Erklärtes Ziel des
Modellprojektes ist die Rehabilitation nicht in einer besonderen Einrichtung
oder in einem Rehabilitationszentrum, womöglich noch fern vom Wohnort
des Patienten und seinen Bezugspersonen, sondern nach einer Eingangs-
und Erprobungsphase die Rehabilitation am zukünftigen Arbeitsplatz mit
entsprechenden begleitenden Hilfen.
Dabei wurde von Beginn an versucht, die ganze Breite und Vielfalt potenzieller
Arbeitsmöglichkeiten sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im
Dienstleistungsbereich und den Verwaltungen zu nutzen. Den Werkstätten
für Behinderte bleiben verschiedene dieser Bereiche traditionell verschlossen.
Eine psychisch kranke Juristin arbeitet beispielsweise stundenweise im
Rechtsamt des Landratsamtes, eine junge Frau, die mehrere akut-psychotische
Phasen erlitt, macht seit über einem Jahr Führungen auf Schloss Heidecksburg
in Rudolstadt oder eine andere Patientin arbeitet in einem Kindergarten.
Eng begleitet durch die projektbegleitende Gruppe und mit Unterstützung
von Herrn Krüger und der Psychiatriereferentin des Landes Thüringen,
Frau Dr. Bever, gelang am 16.08.2006 als erster wichtiger Schritt der Abschluss
einer Leistungs-, Vergütungs- und Prüfungsvereinbarung zwischen
dem Landesamt für Soziales und Familie und dem Bildungszentrum Saalfeld.
Damit war die Virtuelle Werkstatt im BZ Saalfeld formell gegründet. Das BZ
Saalfeld erhielt damit keine Anerkennung als WfbM im Sinne der Werkstätten-Verordnung,
sondern wird in der Leistungsverarbeitung als »besondere
Einrichtung für psychisch Beeinträchtigte zur Teilhabe am Arbeitsleben und
Integration in Arbeit« bezeichnet.
Als Ziel der Leistung wurde definiert: »Das Angebot verfolgt das Ziel,
ein flexibles, den Neigungen, Fähigkeiten und der Ausbildung des Einzelnen
entsprechendes Beschäftigungsverhältnis zu schaffen, mit der Orientierung,
eine dauerhafte Integration auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen
und zu erreichen. Es wird dem psychisch beeinträchtigten Menschen
ermöglicht, in den normalen Arbeitsalltag von Betrieben und Dienststellen
hineinzuwachsen. Es wird keine Produktionsstätte vorgehalten ...«. Und
weiter: »Grundlage für die Leistung ist ein individueller Hilfe- und Betreuungsplan
(bei uns der IBRP), welcher unter Einbeziehung der zu betreuenden
Person erarbeitet und vereinbart wird« ... sowie die »Teilnahme an den
Hilfeplankonferenzen«.
Mit dieser Vereinbarung war gewissermaßen der zweite Schritt vor dem
ersten getan, d. h., der Sozialhilfeträger als Kostenträger der Eingliederungs-
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