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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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M. Kurth, G. Lösekrug-Möller, J. Rohde, I. Seifert, P. Weiß, N. Pörksen<br />

kungen. Das wiederum »spart« tatsächlich. In ganz anderen Bereichen, in der<br />

GKV usw. Das muss man mitrechnen. Wenn wir diese Kosten tatsächlich<br />

umwidmen könnten, um solche Programme weiter<strong>zu</strong>fördern, dann hätten<br />

wir wirklich etwas erreicht. Das ist das mit den passiven Leistungen, die wir<br />

dann tatsächlich aktivieren müssen.<br />

Ich möchte noch einen anderen Aspekt einbringen, der hier ein bisschen<br />

<strong>zu</strong> kurz kam <strong>und</strong> auch in Ihren Programmen <strong>zu</strong> kurz kommt. Das ist die Aktivierung<br />

der (organisierten) Selbsthilfe <strong>und</strong> die Aktivierung derjenigen, die<br />

selbst etwas tun wollen. Es kann sein, dass ich mich hier in dem Kreis sogar<br />

unbeliebt mache, weil Sie die »Profis« sind. Hier sprach heute jemand von den<br />

Psychiatrieerfahrenen. Das ist eine gute Selbsthilfeorganisation, die kriegen was<br />

hin. Es gibt auch jede Menge andere Selbsthilfeorganisationen, die jetzt schon<br />

unheimlich viel – <strong>und</strong> z. T. sehr gute! – <strong>Arbeit</strong> leisten. Wie sich jedoch zeigt,<br />

sagt z. B. Herr Simon von der BA ganz locker: euch können wir nicht bezahlen.<br />

Wieso denn eigentlich nicht? Wieso kann diese <strong>Arbeit</strong>, die diese Menschen<br />

jeden Tag ehrenamtlich leisten, nicht wenigstens dadurch entgolten werden,<br />

dass sie ihre Fahrkarten <strong>und</strong> eine kleine Aufwandsentschädigung erstattet<br />

bekommen? Damit sie wenigstens miteinander reden können <strong>und</strong> ihnen ihre<br />

Telefonkosten <strong>und</strong> Ähnliches nicht über den Kopf wachsen? Nicht einmal das<br />

ist in den Programmen drin. Das kann es doch nicht sein! Wenn wir wollen,<br />

dass individuelle <strong>Arbeit</strong> geleistet wird, wenn wir wollen, dass ehrenamtliche<br />

<strong>Arbeit</strong> geleistet wird, die gebraucht wird, <strong>und</strong> die nicht Profit bringt, dann<br />

muss man sie auch – <strong>zu</strong>mindest aufwandsneutral – unterstützen.<br />

Pörksen: Gibt es aus dem Publikum noch <strong>zu</strong> dem § 16 a Nachfragen<br />

oder Kommentare? Ich will aber noch hervorheben, Herr Weiß, dass wir<br />

überwiegend doch dafür sind, dass das Programm gemacht wird.<br />

Publikum: Mein Name ist Hans-Jürgen Witteck, ich bin vom Vorstand<br />

des Landesverbandes Psychiatrieerfahrene in Hessen. Mir fällt auf, dass Sie<br />

hier ständig darüber reden, über Förderung für den <strong>Arbeit</strong>geber. Da sind in<br />

erster Linie ja wohl die Wohlfahrtsverbände, Wohlfahrtseinrichtungen gemeint.<br />

Wo bleibt denn die Investition für den Betroffenen? Warum wollen Sie<br />

heute nicht mehr in Bildung investieren? Für den Betroffenen ist es wichtig,<br />

sein Selbstwertgefühl wieder<strong>zu</strong>erlangen oder überhaupt <strong>zu</strong> erlangen <strong>und</strong> das<br />

kann er nur, wenn er sich gleichwertig fühlt mit anderen Menschen, indem<br />

er auf den gleichen Bildungsstand kommt oder die Zeit, wo er aussetzen<br />

musste wegen seiner Krankheit, wieder nachholen kann.<br />

Publikum: Ich mach da gleich weiter. Ich möchte gerne ein Förderprogramm<br />

haben für meine Rente, denn ich hab ja nichts anderes gelernt als<br />

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