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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Klaus Laupichler, Reinhard Peukert, Franz-Georg Simon, Ingmar Steinhart<br />

Ich bitte die alten Psychiater: Schließt euch <strong>zu</strong>sammen, helft uns, bildet<br />

einen Ethikrat oder so etwas. Da brauchen wir sie. Damit Sie uns wenigstens<br />

beraten, was wir machen können <strong>zu</strong>m persönlichen Budget. Wenn wir eine<br />

Gr<strong>und</strong>sicherung haben, dass wir nicht verhungern, heute hungern Leute<br />

in Deutschland, dann bin ich für das persönliche Budget. Wir brauchen<br />

aber auch Kontrolle, wir brauchen Telefonnummern, wo wir uns schnell<br />

beschweren können. Ich habe die Angst, wenn das persönliche Budget am<br />

01.01.08 kommt, es ist interpretationsfähig. Ich hab Kant interpretiert, weil<br />

ich Theologie studiert habe, ich weiß, was alles möglich ist. Ich habe Sorge,<br />

dass die Sozialpädagogen es gemeinsam schaffen, mit den Juristen das Budget<br />

<strong>zu</strong> verbiegen. Und wir verhungern bis der Erlass gekommen ist. Wir brauchen<br />

schnelle direkte Wege. Und wir brauchen vor allem Institutionen, wo wir<br />

uns schnell beschweren können, dass es nicht funktioniert <strong>und</strong> dass da mal<br />

wieder einer denkt, er müsste denken – <strong>und</strong> es dauert dann fünf Jahre.<br />

Steinhart: Vielen Dank. Ich möchte gleich Herrn Simon fragen, ob<br />

Sie den Anforderungen von Herrn Laupichler gerecht werden können. Er<br />

hat gesagt, erstens, wollen wir nicht verhungern <strong>und</strong> diese ganzen tollen<br />

Maßnahmen, die hier oben stehen, die nützen uns gar nicht, wenn ich nicht<br />

einmal die Brille hab, ums lesen <strong>zu</strong> können. Also brauch ich erst mal eine<br />

gute Ausstattung vom B<strong>und</strong> <strong>und</strong> dann brauch ich eigentlich auch Partner,<br />

mit denen ich schnell kommunizieren kann <strong>und</strong> wo ich mich auch schnell<br />

beschweren kann. Das sind jetzt so zwei wesentliche Punkte, die ich mal<br />

herausgegriffen habe. Vielleicht können Sie auch darauf eingehen.<br />

Simon: Ich will mal gleich mit den Fragestellungen beginnen, die da<br />

indirekt auch in Richtung B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong> gegangen sind. Die<br />

B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong> gehört nicht <strong>zu</strong> denen, die sehr viel Zeit <strong>zu</strong>m<br />

Nachdenken gebraucht haben, sondern marschiert in Sachen persönliches<br />

Budget an der Spitze. Unsere Handlungsempfehlung ist von vielen, auch<br />

Kritikern der BA, als richtungsweisend <strong>und</strong> als Maßstäbe setzend bezeichnet<br />

worden. Als etwas, hinter dem andere Reha-Träger eigentlich kaum <strong>zu</strong>rückbleiben<br />

sollten <strong>und</strong> auch <strong>zu</strong>rückbleiben könnten, weil eben in der Tat gute<br />

Maßstäbe gesetzt worden sind.<br />

Die Aufgabenstellung der B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong>: Wir sind Reha-<br />

Träger für den Bereich berufliche Rehabilitation – der nach dem SGB IX<br />

Leistungen <strong>zu</strong>r Teilhabe behinderter Menschen am <strong>Arbeit</strong>sleben <strong>zu</strong> erbringen<br />

hat.<br />

Deshalb hinterfragen wir auch intensiv, ob das, was der Reha-Berater<br />

gemeinsam mit den behinderten Menschen vornimmt, in der Tat geeignet<br />

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