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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Diskussionsr<strong>und</strong>e mit Vertretern der Leistungsträger<br />

Weg <strong>zu</strong> gehen <strong>und</strong> gesparte passive Leistungen dem Eingliederungstitel <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung <strong>zu</strong> stellen, damit tut sich der B<strong>und</strong>esgesetzgeber leider schwer.<br />

Krüger: In Ihrer Kritik, Herr Schönfelder, steckte nebenbei die Information,<br />

dass die ARGEN in diesem Jahr mehr Geld erhalten, sie haben<br />

2008 etwa 1 Mrd. Euro mehr <strong>zu</strong>r Verfügung. Auch wenn die Umschichtung<br />

problematisch ist, ist das natürlich eine gute Botschaft. Wir haben trotz<br />

gesunkener <strong>Arbeit</strong>slosenzahlen auf Beschluss des B<strong>und</strong>estages in diesem<br />

Jahr mehr Mittel für Eingliederungsleistungen der ARGEN <strong>und</strong> Optionskommunen<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung. Das ist günstig. Ich möchte noch auf einen<br />

ganz anderen Aspekt im Zusammenhang mit finanzieller Steuerung oder<br />

finanziellen Anreizen kommen. Es geht darum, dass ich immer wieder feststelle,<br />

wenn es um individuelle Hilfeplanungen geht oder Besprechungen in<br />

Hilfeplankonferenzen, dass so etwas wie ein Sog in die Erwerbsunfähigkeit<br />

besteht. Dies Vorstellung »der hat die Rente durch«, im Sinne von »der hat<br />

es geschafft«, hat nach wie vor eine nicht <strong>zu</strong> unterschätzende Verführungskraft.<br />

Gleichzeitig kann ich in vielen Einzelfällen gar nicht feststellen, dass<br />

die Menschen davon profitieren. Nicht finanziell, denn die Renten sind oft<br />

keineswegs existenzsichernd. Die Menschen bleiben auf Leistungen der<br />

Sozialhilfe angewiesen. Sie verlieren dabei einiges, denn viele Reha-Möglichkeiten<br />

sind an den Status der Erwerbsfähigkeit geknüpft.<br />

Irle: Ja, das ist eine Entwicklung, die sich vermutlich noch verschärfen<br />

wird. Der Fokus für die Rentenversicherung hat in den vergangenen Jahren<br />

doch vorwiegend auf der Sicherung des Lebensstandards für Altersrentner<br />

gelegen, während man für die Erwerbsgeminderten im Gr<strong>und</strong>e erst anfängt<br />

nach<strong>zu</strong>denken. Aufgr<strong>und</strong> des Rentenreformgesetzes von 2001 wird es bei<br />

den Renteneinkünften deutlich weniger Zuwächse geben. So offen wird in<br />

der Öffentlichkeit nicht darüber gesprochen. Aber es muss von deutlichen<br />

Senkungen des Einkommensniveaus bei Erwerbsminderungsrentnern ausgegangen<br />

werden. Das betrifft natürlich gerade diejenigen, die ohnehin relativ<br />

wenig Beiträge geleistet haben. Was das Niveau der Erwerbsminderungsrenten<br />

bei denen betrifft, die über andere Träger, also die Agentur für <strong>Arbeit</strong><br />

sozialversicherungspflichtig sind, also das sind Szenarien, mit denen man<br />

sich noch gar nicht richtig beschäftigt hat. Das ist ein sozialer Sprengstoff,<br />

der auf uns <strong>zu</strong>kommt, wo man überlegen muss, wie man ordnungspolitisch<br />

sinnvoll eingreifen kann.<br />

Für die Rentenversicherung ist die Sicherung eines bestehenden <strong>Arbeit</strong>splatzes<br />

zentral. Selbst, wenn zwischendurch eine befristete Erwerbsminderungsrente,<br />

sei es für zwei oder drei Jahre, bewilligt worden ist, sollte ein<br />

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