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Personenzentrierte Hilfen zu Arbeit und Beschäftigung

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Einleitung<br />

zahlen (hier insbesondere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen)<br />

entstehenden Kostendruck. Vielfältige Bemühungen, das System der Werkstätten<br />

<strong>zu</strong> verändern, seitens der Politik <strong>und</strong> der Leistungsträger hat primär<br />

die Kostenfrage im Blick <strong>und</strong> leider nicht die oben genannten Leitideen <strong>und</strong><br />

die fachliche Weiterentwicklung des Systems. Auch die Forderungen der<br />

Werkstätten nach ausreichender Finanzierung <strong>und</strong> Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

werden – teilweise auch berechtigt – eher dem Eigeninteresse<br />

der Organisation als dem Interesse der Betroffenen dienend eingeordnet.<br />

Um sowohl den inhaltlichen Anforderungen als auch den Aspekten der<br />

notwendigen Kostendämpfung gerecht <strong>zu</strong> werden, stellt sich hier ganz gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

die Frage nach einem »Was stattdessen?«.<br />

Wir haben aus der aktuellen Diskussion einige Eckpunkte <strong>zu</strong>sammengestellt:<br />

1. Qualifizierte Antworten auf individuelle Hilfebedarfe<br />

Die Suche nach Teilhabemöglichkeiten für nicht erwerbsfähige Menschen<br />

müsste nicht in Sonderszenarien wie z. B. dem »Fachausschuss der<br />

Werkstätten« ablaufen, sondern sollte in die normalen Abläufe regionaler<br />

Hilfeplanungen integriert werden. Hierfür ist es sicher erforderlich, dass<br />

die regionale Hilfeplanung für den Bereich <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong><br />

»qualifiziert« wird <strong>und</strong> dass auch die <strong>Arbeit</strong>sagentur bzw. die ARGE hier<br />

als »Nachbarsystem« eingeb<strong>und</strong>en wird. Dann bleibt die WfbM nicht wie<br />

bisher leider all<strong>zu</strong> oft die »ultima ratio« oder die »ultima optio«, sondern<br />

sie ist eine Möglichkeit von mehreren, auf Hilfebedarfe innerhalb eines<br />

regionalen Netzwerkes für die Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben <strong>zu</strong> antworten.<br />

Bei der Suche nach individuellen Lösungen für individuelle Hilfebedarfe<br />

sollte die Gleichset<strong>zu</strong>ng einer sozialen <strong>und</strong> beruflichen Integration mit einem<br />

sozialversicherungspflichtigen <strong>Arbeit</strong>sverhältnis im allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

aufgegeben werden, sondern tatsächlich individuell geschaut<br />

werden. Die Antworten auf die individuellen Hilfebedarfe sollten mit den<br />

Betroffenen entsprechend derer Lebensentwürfe dialogisch entwickelt<br />

<strong>und</strong> definiert werden, damit sie überprüfbar um<strong>zu</strong>setzen sind. Fremdbestimmte<br />

Förder- <strong>und</strong> Bildungsvorgaben, <strong>zu</strong>r Erreichung bestimmter<br />

Standards, wie sie z. B in den WfbM noch umgesetzt werden müssen,<br />

sind pädagogisch fragwürdig <strong>und</strong> für die Betroffenen diskriminierend.<br />

2. Differenzierung der Antworten auf Hilfebedarfe<br />

Der erforderlichen Vielfalt in den Antwortalternativen auf individuelle<br />

Hilfebedarfe wird in vielen Regionen bereits durch die Schaffung weiterer<br />

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