I. Literatur
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„das Denkmal meines Glücks“<br />
236 – HERDER, CAROLINA, geb. Flachsland, seine Frau, die „Psyche“ im Darmstädter Kreis der Empfindsamen,<br />
1750-1809. L.A.S. Weimar 18.I.1804. 3 1/2 S. 8°. (CHF 600.00)<br />
An Herders und Goethes Freund (Johann Isaak von Gerning in Frankfurt a.M.), den sie, einen Monat nach<br />
Herders Tod, bittet, dessen dramatisches Gedicht „Admetus“ abzuschreiben.<br />
„... Ihre schöne Handschrift, die ich schon lange kannte, fiel mir lebhaft in die Augen, gerade jetzt, da ich eine solche aufsuche.<br />
Unser guter Wilhelm“ (ihr dritter Sohn) „schreibt zwar auch eine regelmäßig hübsche Hand, sie ist aber zu<br />
kaufmännisch ...<br />
... ich kenne Ihre Achtung u. Liebe zu unserm Seligen – ich lege sein letztes poetisches Stück, das er in Schneeberg aufgesetzt<br />
hat – ein Heiligthum – die Prophezeihung meines schmerzvollen Schicksals ‘ein häuslich Glück zerstörte, unerbittlich’<br />
– aber auch zugleich das Denkmal meines Glücks des ganzen Lebens in Ihre Hand ...“<br />
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„Generalsuperintendent im Kleinen“<br />
– HERDER, WILHELM GOTTFRIED VON, Arzt; der älteste Sohn des Dichters, 1774-1806. L.A.S. „D. Herder“.<br />
Weimar 1.X.1801. 4 S. 4°. Minimal braunfleckig. (CHF 300.00)<br />
An den Verleger (Hartknoch in Leipzig), Buchveröffentlichungen betreffend.<br />
„... Ein praktischer Arzt ist ein geplagtes Thier. Da hatte ich nun meinen ganzen Zuschnitt gemacht ein paar Tage Euer<br />
Gaunerleben beim Vogelschießen mitzuführen – aber Tugend und Resignation – oder vielmehr einige hartnäckige Patienten<br />
u. die Abwesenheit meiner Eltern verhinderten meinen Entschluß und raubten mir dabei das Glück Sie in meine<br />
Arme zu schließen. Ich hatte wirklich schöne Dinge mit Ihnen zu reden. Sie sollen u. müßen mich ins große Weltmeer<br />
der Schriftstellerei hinauswerfen, d. h. mich treiben daß ich ein ordentliches medicinisches Werkchen herausgebe, das uns<br />
beiden Freude macht ... Ich offerire Ihnen also vor der Hand.<br />
1.) Meine Erfahrung über den Galvanismus, mit dem ich mich fleißig abgegeben habe; die Facta sind alle schon<br />
aufgeschrieben, es fehlt nur Einkleidung u. die daraus zu folgende Resultats-Zergliederung. Noch ist nichts erhebliches<br />
über die medicinische Wertung darüber erschienen – Augusti’s ist seicht u. enthält nichts. Ich habe mit Ritter viel darin<br />
gearbeitet u. glaube die Sache aus richtigen Gesichtspunkten anzusehen ...<br />
2.) Habe ich mehrere intereßante Fälle aus der Geburtshülfe während meiner Praxis gehabt, die werth sind dem Publikum<br />
bekannt gemacht zu werden ...<br />
3.) Läßt ein Freund u Schwager von mir, durch mich bei Ihnen anfragen, ob Sie eine deutsche Uebersetzung von einem<br />
der neusten ... Englischen Romane, genannt der Traum, in Verlag nehmen wollen ...<br />
Ich bin die ganze Zeit, während meine Eltern in Baiern waren, Generalsuperintendent im Kleinen gewesen, d. h. ich habe<br />
meines Vaters Wohnung in Beschlag genommen, muß aber jetzt wieder fort ...“<br />
Herders Werk „Zur Erweiterung der Geburtshülfe“ erschien 1803 bei Hartknoch in Leipzig.<br />
238 HERZ, HENRIETTE, geb. de Lemos, 1764-1847. L.A.S. „Hen. Herz“. (Berlin) „27“ o.J. 1 1/2 S. 16°. Mit<br />
Siegelspur und Adresse (Adreßblatt ausgebessert). Leicht gebräunt. (CHF 600.00)<br />
An „Madam Spilleke“, die Frau des Pädagogen Gottlieb August Spilleke (1778-1841), Direktor des Kgl.<br />
Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums in Berlin.<br />
„Wie sehr ich auch Ihre zuvorkommende Güte erkenne so bin ich in diesem Augenblik noch ungewiß ob ich sie annehmen<br />
kann, weil ich zum Sontag Abend gewöhnlich versagt bin. Kann ich mich indeß losmachen u[nd] wird ein starker<br />
Schnupfen der mich sehr quält etwas beßer so versage ich mir die Freude nicht Ihre freundliche Einladung anzunehmen.<br />
Kann ich es aber nicht so bringen Schleiermachers Ihnen meine Grüße u[nd] mein Bedauern ...“<br />
Aus der Sammlung Künzel.<br />
239* HESSE, HERMANN, deutsch-schweizerischer Dichter, Nobelpreisträger, 1877-1962. Umfangreiches<br />
Konvolut bestehend aus: 1 eigenhändigen Gedichtmanuskript „An die Freunde in schwerer Zeit“ mit<br />
einem Aquarell in Grautönen am Kopf sowie Gruß und Unterschrift „H. Hesse“ am Schluß, Bern<br />
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