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I. Literatur

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aber die russische Anekdote von der ‘großen Sünd’: das ist ganz Rußland was drin steckt ...“ – Geschrieben auf einem<br />

an sie gerichteten Brief des Ullstein-Verlags, Berlin 30.IV.1925.<br />

O.D., nach dem Tod ihres Mannes, des Orientalisten Friedrich Carl Andreas am 3.X.1930. „Habt vielen Dank,<br />

Lo und Franz, für Eure Briefe, das war jedesmal so gut darin zu lesen. Und nun soll’s doch bald mal mündlich sein, meint<br />

Ihr nicht? Ich verlasse ja, wie eine alte Katze, mein Gemäuer nicht mehr ...<br />

Dann sagst Du mir auch über die Ergänzungen zum Buch was: aber ich selbst bin ihm ja längst eine Fremde geworden,<br />

ich könnte nicht mehr dorthin zurück. Als ich es bettlägerig noch, geschrieben hatte, um dies in jedem Fall noch als Auseinandersetzung<br />

mit Freud zu hinterlassen – da legte mein Mann sich. Und dann kam das schaurigste Vierteljahr<br />

meines Lebens ... Freud ist übrigens soeben sehr krank gewesen, akute Lungenentzündung, die um ein Haar übel ausgegangen<br />

wäre ...“<br />

Beiliegend eine Abschrift Andreas-Salomes des Gedichts „Die Magd“ von Regina Ullmann, 1 S. gr.-8°.<br />

- Siehe auch die Nr. 378.<br />

5 ANDRES, STEFAN, deutscher Nachkriegsautor, 1906-1970. Eigenhändiges Manuskript. 1 Einzelblatt<br />

folio, die Vorderseite beschrieben. Mit zahlreichen Streichungen und Korrekturen. Vergilbt, der<br />

Unterrand brüchig. Gelocht. (CHF 250.00)<br />

Blatt „10“ eines stark korrigierten Werkmanuskripts. Der Text beginnt:<br />

„Die Dämonie wird getragen und erzeugt durch den dämonisierten Menschen. Auf welche Weise nun wird ein Mensch<br />

dämonisiert. Um tiefer in das Wesen dieses beklemmenden, ja Furcht erweckenden Vorgangs hinein zu blicken, blicken<br />

wir in uns selbst hinein…“<br />

Beiliegend ein von Dorothee Andres unterzeichneter Begleitbrief (Unkel, o.D.).<br />

„Nous avons ici un hôte illustre, Mr. Mussolini…“<br />

6 ANNUNZIO, GABRIELE D’, italienischer Schriftsteller, 1863-1938. L.A.S. „Gabriellino d’Annunzio“. Gardone<br />

27.V.1925. In Französisch. 3 Einzelblätter 4°, jeweils die Vorderseiten beschrieben. Büttenpapier,<br />

gelocht. Winzige Löcher von alter Heftung. (CHF 900.00)<br />

An [die Schauspielerin und Diseuse Gussy Holl (1888-1966)], die Ehefrau von Emil Jannings, der er für die<br />

Gastfreundschaft während seines Aufenthaltes in Berlin dankt. – Für den in Berlin zurückgelassenen Frühling<br />

entschädige ihn am Gardasee ein berühmter Gast: Mussolini.<br />

„… je n’oublierai jamais toutes les amabilités dont vous avez voulu me combler pendant mon séjour à Berlin, que de belles<br />

choses vous m’avez montrées! J’étais si triste au départ de cette ville que vous avez eu le pouvoir de me faire aimer en si<br />

peu de jours…<br />

J’ai laissé le printemps chez vous, et j’ai trouvé ici l’automne. Il pleut toujours: est-ce vous qui nous avez volé le soleil,<br />

ou est-ce le soleil qui n’a plus voulu quitter vos blonds cheveux qui lui ressemblent?<br />

Nous avons ici un hôte illustre, Mr. Mussolini; et je passe entre lui et mon Père des heures intéressantes…<br />

Voulez-vous dire mille choses de ma part à Mr Jannings?<br />

‚Gabriellino! ..... canooooon!’ Je n’oublierai jamais ses grands gestes sympathiques, et sa bonté souriante…“<br />

Beiliegt ein zum Abwurf am 9.VIII.1918 über Wien bestimmtes gedrucktes Flugblatt, 1 Einzelblatt folio, in<br />

deutscher Sprache, das von D’Annunzio mit dem Motto des Angriffs „Donec ad metam“ in Faksimile überschrieben<br />

und am Fuß mit Datum „Settembre 1917“ und Namenszug versehen ist: „Italiens Schwingen bekräftigen<br />

hierselbst über der feindlichen Kaiserstadt, ihre nunmehr unangefochtene Ueberlegenheit ...“.<br />

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