I. Literatur
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Auf dem Vorsatzblatt (leicht gebräunt) die eigenhändige Widmung:<br />
"'Gesänge', S. 33.<br />
'schon ein Libellenkopf, ein Mövenflügel wäre zu weit und litte schon zu sehr.'<br />
Herrn Dr. Max Marcus in Dankbarkeit für seinen Besuch am 28. IX 54 in der Bozenerstr. / Gottfried Benn."<br />
31 BERGENGRUEN, WERNER, 1892-1964. Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift O.O. 17.IX.1928. 1<br />
S. 8°. Mit einem montierten Portrait (Zeitungsausschnitt) am Kopf. (CHF 250.00)<br />
„O Garten süßer Schwüle,<br />
Erblühen und Vergehn!<br />
O ehern-strenge Kühle,<br />
Drin Gottes Engel stehn!“<br />
Auf der Rückseite: „Mit bestem Dank für die freundlichen Glückwünsche!“<br />
„retardierende Momente“<br />
32 BERGENGRUEN, WERNER, 1892-1964. 3 L.S. und 8 C.P.A.S. Achenkirch und Zürich 18.X.1942 bis<br />
17.IX.1953. 3 S. gr.-8° und die Karten. Gelocht, teilweise kleine Einrisse und etwas fleckig, einige<br />
Karten mit Knickfalte. (CHF 400.00)<br />
An den Archivrat Hubert Vogel in München, die ersten sechs Schreiben aus den Kriegsjahren.<br />
Achenkirch 7.I.1943. „... wenn auch das ‘Hornunger Heimweh’ noch in München auf die Möglichkeit der Absendung<br />
warten muß, so hoffe ich Ihnen mit einem andern kleinen Büchlein vielleicht über eine unausgefüllte Stunde, wie ich aus<br />
meiner langjährigen Militärzeit deren so viele kenne, hinweghelfen zu können ... Ihre Ueberzeugung vom Jahre 43 teile<br />
ich grundsätzlich durchaus, dazwischen kommen nur pessimistischere Anwandlungen, in denen die retardierenden Momente<br />
sich mehr in den Vordergrund schieben wollen ...“<br />
Zürich (1948). „... Ich bin seit kurzem aus Deuschland zurück, überwiegend voll positiver Eindrücke und in Zuversicht ...“<br />
Beiliegend 2 signierte Drucke, Dank für Glückwünsche zum Geburtstag (Zürich o.D. und Baden-Baden 1962).<br />
„Nietzsche oder Goethe oder Aeschylos wären entzückt von ihnen gewesen“<br />
33 BINDING, RUDOLF GEORG, 1867-1938. 5 L.A.S. „Dein Freund“. Badenweiler und Buchschlag<br />
14.VI.1911 bis 19.IX.1919. 22 S. gr.-8°. Einige kleine Faltenrisse. (CHF 750.00)<br />
An Eva Connstein geb. Annecke (1877-1942), die „Freundin seines Lebens“.<br />
Badenweiler 14.VI.1911. „... Gestern Abend tanzten hier die beiden übrig gebliebenen Wiesenthals ... Da ich sie noch<br />
nicht gesehen hatte, ging ich hin – und da ich sie nun gesehen habe, würde ich auch wieder hingehen. Denn ich hätte<br />
nicht gedacht, dass so etwas so schön sein könne; so durchdacht und doch so spontané. Es ist wirklich köstlich, wie sie<br />
alle Empfindungen in die Glieder legen können ... Ich glaube, Nietzsche oder Goethe oder Aeschylos wären entzückt von<br />
ihnen gewesen ...“<br />
Buchschlag 2.I.1912. „... Wenn Du, Liebste, sagst, Äußerungen von Freunden oder Freundinnen wie jene, die ich Dir<br />
neulich anführte, beeinflussten unwillkürlich und Du habest mich lieber unbeeinflusst, so ist dieses letztere, das Unbeeinflusst-Bleiben<br />
zwischen uns doch wohl selbstverständlich ... Und zwischen uns selbst? Findest Du, daß Du mich, daß<br />
ich Dich irgendwie beeinflussen will oder auch nur unbewusst beeinflusse?...“<br />
Buchschlag 19.IX.1919. „... Auf Spürwegen gelangte ich neulich zufällig fast an Kants Allgemeine Naturgeschichte<br />
und Theorie des Himmels. Ich bin begeistert. Dass dieser Knöcherne eine derartige Dichtung hervorbringen konnte! Aber<br />
er hat ja wohl für nichts gelebt als nur diesem grossen Gegensatz: das Ich in mir und die Sterne über mir. Dieser wunderbaren<br />
Vision der geordneten Unendlichkeit vermag man nicht zu widerstehen, so naiv, kindlich und überholt so<br />
manches ist, was er vorbringt ...“ – Am Schluß das Gedicht: „Ist es Traum denn, wenn du nahest? / wenn du lächelnd<br />
mich umfassest, / bin ich dann auf Erden noch? / Ja, es ist das heitre Leben, / Sonne, Liebe, Früchte, Reben, / und wir<br />
sind es beide doch.“<br />
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