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I. Literatur

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„Auf die mächtige Schützengrabenkette Plötzlich kommt ein zischender Feuerbogen<br />

vom Gebirge bis zum Meeresbette zwischen Stern und Mond durchs bleiche Dunkel geflogen:<br />

legt der volle Mond sein friedhofstilles Licht. Granate nach Granate kracht.<br />

Keine Seele spricht; Der Gewehrlauf zuckt gradaus in Tausenden Händen,<br />

und der Glanz des Abenteurers spannt Todesfunken ins Weltgrau zu entsenden;<br />

Heimatfrieden über Feindesland. über Kampfbefehle, jäh belebende,<br />

Die Geschütze schweigen. schmettern die Geschütze ihre schwebende<br />

Sphärenmusik.<br />

Eine Weile prasselt’s, rollt, sprüht, saust;<br />

Blitz und Donner in der Menschenfaust,<br />

herrlich spannt ihr über Tal und Hügel<br />

eure gottentsprossenen Siegesflügel<br />

himmelan.<br />

Wollt ihr so den irdischen Geist beschwingen,<br />

sich zum ewigen Frieden hochzuringen?<br />

Sprecht! Euch fragt ein ruhig sterbender Mann.<br />

Die Geschütze schweigen.“<br />

Dehmel hat das Gedicht auf die Rückseite der Druckfahne des mit Bleistift stark überarbeiteten Gedichts<br />

„Vision“ von Gustav Falke geschrieben (1853-1916).<br />

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