I. Literatur
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452 STRINDBERG, AUGUST, 1849-1912. Eigenhändiger Briefentwurf (Fragment). 2/3 S. 8°. Mit 2 Korrekturen<br />
von fremder Hand. Etwas gebräunt, minimal fleckig. (CHF 1’200.00)<br />
An das „Bibliographische Bureau, / Berlin“, das 1893 die deutsche Ausgabe seines Erinnerungsbandes „Die<br />
Beichte eines Toren“ („En Dares Försvarstal“) verlegte.<br />
„Die Vergangenheit eines Thoren giebt in drei Volumen die ganze Entwickelungsgeschichte der Seele, welche wir in der<br />
Beichte getroffen haben. Mit schamloser“ (von fremder Hand geändert in „rücksichtsloser“) „Offenheit schildert der<br />
Verfasser seine Kindheit, seine bewegte Jugend und seine stürmische erste Liebe“ (der Entwurf bricht hier ab; das letzte<br />
Wort stammt ebenfalls von fremder Hand).<br />
453 SUDERMANN, HERMANN, 1857-1928. L.A.S. Nervi 14.II.1927. 3 1/2 S. 4°. Etwas gebräunt. Lochung<br />
ausgerissen. (CHF 200.00)<br />
An Heinz Saltenburg, Intendant des Deutschen Künstlertheaters in Berlin, der eines seiner Stücke aufführen<br />
wollte.<br />
„... Sie kennen die Entwicklung unseres Theaterlebens viel zu gut, als daß ich Ihnen auseinandersetzen müßte, in welcher<br />
kuriosen Zwangslage gerade ich mich befinde. Wenn ich wieder auf einer ersten Berliner Bühne erscheine, dann muß<br />
es in bester Form und zu bester Zeit geschehen, oder ich bleibe ihr fern wie bisher.<br />
Für einen Festaufführungstermin mit Wegener können Sie leider ebensowenig eine Gewähr übernehmen wie vorher mit<br />
Bassermann, mir aber widerstrebt es, über die Leiche eines hoffnungsvollen jungen Kollegen hinweg die Bühne zu<br />
beschreiten ...<br />
So bleibt nur die Möglichkeit, es bis zur nächsten Spielzeit zu verschieben. Es liegt schon drei Jahre und ist nicht schimmlig<br />
geworden, es kann auch noch länger liegen ...“<br />
Erwähnt sein Stück „Hasenfellhändler“.<br />
454 SUTTNER, BERTHA VON, geb. Gräfin Kinsky, österreichische Schriftstellerin und Friedensaktivistin,<br />
sie erhielt 1905 den Friedensnobelpreis, 1843-1914. L.A.S. O.O. 25.XII.1893. 2 S. 8°. Mittelfalte brüchig<br />
(montiert). Linker Rand etwas beschnitten. (CHF 200.00)<br />
An den Dichter und Schriftsteller Karl Henckell, über dessen Anthologie „Buch der Freiheit“.<br />
„... Die Freiheitsanthologie ist groß – groß – großartig! Das war ein gewaltiges Stück Arbeit. Diese zerstreuten Kräfte<br />
auf diesem engen Raum (vielleicht nicht eng genug, das wäre mein einziger Tadel) zusammengebracht zu haben, das gibt<br />
ein Explosiv-Buch! – Und wie schön nimmt sich unter all diesen Dichtungs Fürsten – und Rittern ihr eigenes Ritterlied<br />
aus! Natürlich werd ich ... das Buch besprechen ...<br />
Mit dem ‘Gewitter’ sind [Sie] zu glimpflich. Es war kein aus dem Herzen herausgeschriebenes Buch. Eine bestellte litterarische<br />
Arbeit, in welcher ich eben so viel als möglich etwas von den Saiten erklingen ließ die auch bei Ihnen nachgeklungen<br />
haben, aber nichts Gewaltiges ist drin ...“<br />
Beiliegend eine L.A.S. von Paul Heyse (München 1883); an Baronin von Hornstein mit einer Einladung für<br />
deren Schwester, falls diese mit seiner „novellistischen Hausmannskost“ vorlieb nehmen wolle.<br />
„Sie Mitarbeiter der ersten Stunde“<br />
455 SUTTNER, BERTHA VON, 1843-1914. L.A.S., geschrieben auf die Rückseite eines lithographisch gedruckten<br />
Schreibens. Harmannsdorf 16.X.1901. 1 Einzelblatt 8°, die Vorderseite hektographisch bedruckt<br />
und eigenhändig signiert „Bertha von Suttner“, die Rückseite eigenhändig beschrieben und<br />
erneut signiert „B.Suttner“. (CHF 200.00)<br />
220<br />
Der hektographierte Text an die Mitglieder der ‚Gesellschaft der Friedensfreunde’ mahnt den ausstehenden<br />
Mitgliederbeitrag für das Jahr 1901 an. Suttner schreibt an den Publizisten und späteren Dramaturgen und<br />
Drehbuchautor Heinrich Glücksmann (1891-1912), den sie um Hilfe für den Weltfriedenskongreß bittet:<br />
„die Gelegenheit dieses mir zur Unterzeichnung überschickten Rundschreibens benütze ich, geehrter Herr Glücksmann,<br />
um Ihnen meinen getreulichen herzlichen Gruß zu übersenden und Sie zu fragen, wie es Ihnen geht.