I. Literatur
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115 GELLERT, CHRISTIAN FÜRCHTEGOTT, 1715-1769. L.A.S. Leipzig 6.IV.1759. 3 S. 4°. Leicht gebräunt und<br />
fleckig. (CHF 2’000.00)<br />
An den mit ihm befreundeten Schulreformer Friedrich Eberhard von Rochow, dem er für „überschickte Butter“<br />
dankt.<br />
„... Es ist lange, daß ich Ihnen die Danksagung für Ihren sehr gütigen Brief und für das Praesent aus Ihrer Haushaltung<br />
schuldig geblieben bin; allein der Uberbringer dieses Geständnisses wird meine Langsamkeit mit allem seinen guten<br />
Gewissen bis auf den Punkt entschuldigen können, wo Er bey nahe aufhört, ein Fehler zu seyn. Wenigstens ist er der<br />
sicherste Zeuge von der Hochachtung, die ich gegen Ew. Hochwohlgebohren und das ganze Rochauische Haus trage; und<br />
wenn ich bloß meinem Wunsche folgen dürfte: so würde ich ihm keinen Brief, sondern mich selbst zur Gesellschaft geben.<br />
Allein dieser Gedanke, so wahr er nach meinem Wunsche ist, wird ein süsser Traum, so bald ich ihn mit meinen Umständen<br />
der Gesundheit so wohl, als meines Berufs, zusammen halte ... Lebe ich, so kann ichs vielleicht erleben, daß Sie<br />
mir noch selbst Ihren Sohn zubringen. Der Herr von Bose reiset mit dem größten Verlangen der Liebe und Hochachtung<br />
nach Brandenburg, und er verdienet das Vergnügen, das daselbst sein wartet, durch sein gutes Herz und seinen ausserordentlichen<br />
Fleiß vorzüglich ...“<br />
Aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges. – Rochow war in der Schlacht bei Lobositz verwundet worden. Während<br />
seiner Genesungszeit hatte er 1757 in Leipzig Gellert kennengelernt und sich mit ihm angefreundet. Wieder<br />
ins Feld zurückgekehrt wurde er abermals verletzt, mußte daraufhin seinen Militärdienst quittieren und<br />
kehrte auf die väterlichen Güter zurück.<br />
116 GENET, JEAN, französischer Romancier, Dichter und Dramatiker, 1910-1986. Eigenhändiges Manuskript,<br />
am Kopf bezeichnet „Quand ‚le pire est toujours sûr’“. O.O. und D. [zwischen dem 6. und<br />
19.V.1974]. 5 Einzelblätter folio und 2 Einzelblätter quer-8°, jeweils die Vorderseiten beschrieben.<br />
Vorrastriertes Papier, aus einem Ringheft gerissene Blätter, mit Kugelschreiber und verschiedenen<br />
Filzstiften beschrieben. (CHF 4’000.00)<br />
64<br />
Erste Niederschrift seines unmittelbar nach dem ersten Wahlgang (5.V.1974) zur Wahl des französischen<br />
Staatspräsidenten geschriebenen Aufrufs. Am 5. Mai lag der Gaullist Giscard d’Estaing noch hinter dem Sozialisten<br />
Mitterand zurück, am 19. Mai konnte er die Wahl knapp gewinnen. Genet ruft die Franzosen auf,<br />
Mitterand zu wählen. Genet beginnt mit einer Rückerinnerung an die Situation im amerikanischen Wahl-