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I. Literatur

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285 KLABUND, Pseudonym für Alfred Henschke, deutscher pazifistischer Dichter und Kabarett-Autor,<br />

1890-1928. L.A.S. (Locarno-Monti) 7.XI.1918. 2 S. quer-12° (Briefkarte, mit Trauerrand). Mit frankiertem<br />

Umschlag mit Zensurbanderole. (CHF 400.00)<br />

An seinen Freund Fredi Kaufmann in München, dem er den Tod seiner Frau Irene (Brunhilde geb. Heberle)<br />

mitteilt.<br />

„Lieber Fredi, nun ist der Friede meiner Seele: Irene: dahin. Was sie mir war und was Ihr Wesen war, das werden nur<br />

die wenigen wissen, die sie kannten. Vielleicht nur Gott und ich. Sie war mein Himmel, zu dem ich Tag und Nacht aufsah.<br />

Sie war meine Erde. Nun bin ich entwurzelt. Wir haben umeinander gekämpft ... Irene braucht kein Engel wohl zu<br />

werden; sie war ein Engel, gütig bis zur Selbstaufopferung, tapfer wie ein Held ...<br />

Die große oder kleine Zeit, die jenseits meines Herzens beginnt, lärmt nur undeutlich an meinem Ohr vorbei. Was ich<br />

aus der Presse lese, ekelt mich unsagbar. Ich habe vor 3 Wochen mal einen Appell an Wilson gerichtet (Neue Zürcher<br />

Zeitung). Ich weiß nicht, ob Du ihn gelesen hast. Man ist ja wahrhaft machtlos. Vielleicht sollte man dem Himmel<br />

dankbar dafür sein, sofern man’s wahrhaft ist ...“<br />

Der Brief ist am 8. November in Locarno abgestempelt; am 9. November rief Scheidemann die Republik aus.<br />

286 KLABUND, 1890-1928. L.A.S. Gauting bei München 22.X.1921 1 Einzelblatt gr.-4°, die Vorderseite beschrieben.<br />

Faltenriss rückseitig mit Klebestreifen überklebt. (CHF 400.00)<br />

An einen Dichter, der ihm Gedichte zur Prüfung zugeschickt hatte.<br />

„Ihre Gedichte haben mich sehr interessiert. Ich finde einige ausgezeichnet und werde sie, mit Ihrem Einverständnis, veröffentlichen.<br />

Ihr Brief gibt mir erwünschte Gelegenheit anzufragen, wie es mit der Möglichkeit der Übertragung deutscher<br />

Dichtungen ins Englische für Amerika steht? Ich habe einige Romane, Novellenbücher, Groteskenbände geschrieben,<br />

von denen sich manches vielleicht eignen dürfte. Ich wäre Ihnen für Aufklärung dankbar…“<br />

Beiliegt eine Postkarte, die auf der Bildseite eine Marmorbüste Klabunds zeigt, darunter dessen Namenszug.<br />

Der an Carl Seelig gerichtete Text stammt nicht von Klabund.<br />

287 KLINGER, FRIEDRICH MAXIMILIAN VON, gab mit seinem Stück „Sturm und Drang“ der Epoche ihren<br />

Namen, 1752-1831. L.A.S. (St. Petersburg) 29.IV.1797. 2/3 S. 4°. Mit Siegelrest. Kleine Fehlstelle am<br />

oberen Rand durch Öffnen des Siegels. (CHF 1’800.00)<br />

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