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I. Literatur

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485 WEISSE, CHRISTIAN FELIX, 1726-1804. L.A.S. „Weiße“. Leipzig 3.VI.1784. 1 1/2 S. 8°. Leicht gebräunt<br />

und beschnitten. (CHF 350.00)<br />

An „verehrungswürdiger Herr u[nd] Freund“ vor dessen Abreise aus Leipzig.<br />

„Ich war gestern eben ein wenig spatzieren geritten, als ich Abends bey meiner Zurückkunft in Stötteritz Ihren gütigen<br />

Brief fand. Wenn mich nicht eine Cur abhielt würde ich noch in die Stadt kommen um mich bey Ew. Hochwohlgeboren<br />

zu beurlauben. Indessen will ich Sie ... mit meinen besten Wünschen zu Ihrer Reise begleiten. Empfehlen Sie mich unserm<br />

gemeinschaftl[ichen] Freunde, dem H[err]n Geh[eimen] R[at] v[on] Thümmel aufs beste ... Sein Sohn befindet sich<br />

wohl u[nd] ist itzt noch einige Tage mit mir u[nd] meiner Familie auf dem Lande ...“<br />

486 WERFEL, FRANZ, deutschsprachiger böhmischer Schriftsteller, einer der Exponenten des literarischen<br />

Expressionismus, 1890-1945. Eigenhändiges Sonett, betitelt „Der Reim“. (1938.) 3/4 S. gr.-4°.<br />

Tinte, mit einer Korrektur in Blei. (CHF 750.00)<br />

„Der Reim ist heilig. Denn durch ihn erfahren<br />

Wir tiefe Zwieheit, die sich will entsprechen.<br />

Sind wir nicht selbst mit Aug-Ohr-Lippenpaaren<br />

Gepaarte Reime ohne Klang-Gebrechen?<br />

Das Reimwort meinst du mühsam zu bestechen,<br />

Doch wird es unversehens offenbaren,<br />

Wie Liebeskräfte, die zerspalten waren,<br />

Zum Kuss des Gleichklangs durch die Fernen brechen.<br />

Allein nicht jede Sprache hat geheiligt<br />

Den reinen Reim. Wo nur sich deckt die Endung,<br />

Droht leeres Spiel. Der Geist bleibt unbeteiligt.<br />

Dieselben Silben lassen leicht sich leimen.<br />

Doch Stämm’ und Wurzeln spotten solcher Blendung.<br />

Im Deutschen müssen sich die Sachen reimen.“<br />

487 WERFEL, FRANZ, 1890-1945. L.A.S. St. Germain en Laye 29.I.1939. 1 S. gr.-4°. Mit Umschlag.<br />

(CHF 400.00)<br />

An den katholischen Priester und Schriftsteller Georg Moenius in Paris, der gleich ihm emigriert war.<br />

„... Leider fehlten in dem Abdruck meiner Rede, der Sie solch unverdientes Lob spenden, die wichtigsten, auf den religiösen<br />

Sinn des heutigen Geschehns hindeutenden Stellen. – Ich würde mich vom ganzen Herzen freuen, Sie recht bald<br />

kennen lernen zu dürfen. Ich wohne gegenwärtig, einer neuen Arbeit wegen“ (Werfel arbeitete damals an seiner<br />

Trilogie über die halbjüdische Pianistin Cella Bodenheim), „hier draußen ...<br />

Zum letzten Satz Ihres Briefes möchte ich noch bemerken, daß ich immer stolz war, mit einem wahren Diener Christi zu<br />

sprechen, in welchem Gewande er auch erschien ...“<br />

„das Problem des Gottesglaubens“<br />

488 WERFEL, FRANZ, 1890-1945. Eigenhändiges Manuskript (Fragment), auf dem dritten Blatt nachträglich<br />

bezeichnet „(aus ‚Gottesglauben’)“ und signiert „Franz Werfel“ und datiert „Wien 1933“. 3 Einzelblätter<br />

gr.-8°, jeweils die Vorderseiten beschrieben. Mit Korrekturen, teils mit Bleistift, und Streichungen.<br />

Am Kopf mit Rotstift foliiert. Klammerspur und unbedeutende Wischspuren.<br />

(CHF 1’200.00)<br />

Drei Seiten aus seiner Rede ‚Können wir ohne Gottesglauben leben’, die er am 5. März 1932 in Wien gehalten<br />

hatte. Werfel nimmt vehement für den Glauben Stellung; ohne ihn sei keine wirklich geistige Existenz möglich.<br />

Der Text beginnt:<br />

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