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I. Literatur

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384 RINGELNATZ, JOACHIM, 1883-1934. L.A.S. Düsseldorf 23.IX. o.J. 1 Einzelblatt quer-8°, die Vorderseite<br />

beschrieben. Vorrastriertes Papier. Gelocht, gebräunt, brüchig, mit Randausrissen. (CHF 250.00)<br />

An die „Literarische Welt“, die ihn um ein Gedicht gebeten hatte: „Antwortlich Ihrer geschätzten Zeilen vom 17.<br />

d. M. teile ich Ihnen zu dem Beiliegenden mit, daß ich im Augenblick weder über ein besseres Gedicht noch über einen<br />

besseren Briefbogen verfüge. Entschuldigen Sie wenigstens das zweite…“<br />

385 RINSER, LUISE, 1911-2002. Eigenhändiges Manuskript. (August 1960.) 8 S. folio, zum Teil durchstrichen.<br />

Minimale Läsuren am Oberrand. (CHF 900.00)<br />

Vollständiges Manuskript über Freiheit und Ordnung, verfaßt als Beitrag zu einer „Gedenkstunde“. Die letzten<br />

beiden Abschnitte lauten:<br />

„Noch sind wir frei, genügend frei, um den Versuchen, die Freiheit zu brechen, widerstehen zu können. Wir können die<br />

Chance verpassen. Wir tatens schon einmal. Für dies eine Mal können wir Entschuldigungen finden. Für ein zweites<br />

Mal gäbe es keine mehr.<br />

Wer heute schläft, wer heute um einiger privater Vorteile willen kurzschlüssig die potentielle Diktatur wählt, aber auch<br />

wer heute sich blind stellt für die Fehler von Regierungen, welche in besteh[enden] Demokratien den Wunsch nach der<br />

Diktatur einerseits u. nach der Anarchie andererseits geradezu provoziert, der macht sich schuldig vor dem Gericht der<br />

Weltgeschichte ...“<br />

386 RODENBERG, JULIUS VON, eigentlich Julius Levy, deutscher Journalist und Schriftsteller, 1831-1914.<br />

Eigenhändiges Gedicht, am Kopf bezeichnet „An Josef Dessauer“, 5 Strophen zu vier Versen, und<br />

Begleitbrief dazu. Hannover 8.III.1855. 1 Doppelblatt gr.-4°, die erste Seite beschrieben. Mehrfach<br />

gefaltet. (CHF 350.00)<br />

Dankgedicht an den österreichischen Komponisten Josef Dessauer (1798-1876), der einige Gedichte Rodenbergs<br />

zu dessen vollster Zufriedenheit vertont hatte. Es beginnt:<br />

„Im Norden, als der Frühling kam,<br />

Hab’ ich mein Lied gesungen;<br />

Da ist aus Oesterreich wundersam<br />

Ein Echo mir erklungen.<br />

Ich lauschte hin, ich lauschte lang …<br />

Sind das denn meine Lieder?<br />

So reich u. mächtig war ihr Klang –<br />

Ich kannte sie nicht wieder!...<br />

Die Nachschrift lautet: „Das sind die Empfindungen, geehrter Herr, mit denen ich heute in einer Soirée Ihre Compositionen<br />

meiner Gedichte anhörte. Ich war ganz entzückt – bei dem ‚Notturno’ kamen mir die Tränen in die Augen, bei<br />

dem ‚Wach auf’ hätt’ ich aufspringen u. meiner Geliebten – wenn sie mir nicht untreu worden wäre! – um d Hals fliegen<br />

mögen…“<br />

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