I. Literatur
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„... Sehr angenehm war mir das heut von Ihnen erhaltene Lebenszeichen ... denn seit Ihrer Abreise war mir nichts zugekommen,<br />
woraus ich den endlichen Abschluß unsres mühsamen Werks mit Gewißheit hätte entnehmen können. Mir ist<br />
es die ganze Zeit über nicht zum besten ergangen: denn außer dem unlustigen Gefühl einer Abgespanntheit mußten mich<br />
auch noch andre Dinge niederhalten, die theils meine Lage an der Bibliothek betreffen, theils mein häusliches Leben; in<br />
beydem ist eine gewisse Stockung nicht zu verkennen ...“<br />
Freiexemplare des Wörterbuchs sollten nur Wilhelm von Humboldt und der Diakon Ehrlich in Rothenburg<br />
erhalten. „... Ich möchte Niemanden weiter eins geben, u. stehe sogar noch an, ob ich Goethen eins verehren soll ...“<br />
189 – RIEMER, FRIEDRICH WILHELM, 1774-1845. Eigenhändiges Gedicht. 1 S. quer-8°. Kleine Montageschäden<br />
an den Ecken unterlegt. (CHF 250.00)<br />
Achtzeiliges Gedicht, beginnt:<br />
„Hat sich die Erde gedreht, und verkehrt sich in Morgen der Abend,<br />
Daß wo Helios sonst senkte, nun hebet den Lauf ...“<br />
Darunter ein Zweizeiler zum gleichen Thema.<br />
190 – RÖHR, JOHANN FRIEDRICH, Theologe; Generalsuperintendent in Weimar, hielt Goethes Grabrede,<br />
1777-1848. L.A.S. Weimar 11.VIII.1798. 1 S. gr.-8°. Mit Siegelmarke und Adresse. Etwas gebräunt,<br />
kleiner Faltenriß hinterlegt, verso Montagerest. (CHF 120.00)<br />
An Ferdinand Freiherrn von Biedenfeld in Weimar.<br />
„... erlaube ich mir mit der Frage lästig zu fallen: ob Sie mir von dem Abbé Terson, dessen Schrift Sie verdeutscht haben,<br />
irgend etwas Näheres anzugeben wissen, da mich der Mann eben dieser Schrift halber nicht wenig interessirt? Einige<br />
Worte nur werden für diesen Zweck hinreichen ...“<br />
Beiliegend ein Stahlstich-Portrait (leicht fleckig).<br />
191 – SCHLOSSER, JOHANN GEORG, Jurist, Schriftsteller und Übersetzer; Goethes Schwager, 1739-1799.<br />
L.A.S. E(mmendingen) 14.IV.1782. 1 S. 4°. Kleine Randläsuren. Verso Notizen von fremder Hand<br />
(leicht durchschlagend). (CHF 600.00)<br />
An „Liebe Gevatters“ über seine Übersetzung von Aristophanes’ „Die Frösche“.<br />
„Hier einen 2. Dial[og] über die Seelenwandr[ung]. Er ist ... im Bett, wie ein andres Kind auch, lawfully concipirt worden;<br />
und dann ist er hier gebohren worden ... ich möcht gern mehr schreiben aber ich muß zu den Fröschen. Sie sind fertig<br />
biß zu den Eclärcessemens; und das wirft mich in die ekelhafte Scholienlectüre, die nicht Zeit läßt um eine Feder zu<br />
schneiden ...“<br />
Schlossers erstmalige deutsche Übersetzung des Stücks erschien 1783.<br />
„il est sauvé“<br />
192 – SCHÖNEMANN, ANNA ELISABETH, verh. von Türckheim, Goethes „Lili“, 1758-1817. L.A.S. „Elise“.<br />
(Straßburg), „Jeudi matin“ (Juli 1799). 1 S. 4°. Mit Siegel (zerteilt) und Adresse. (CHF 1’600.00)<br />
96<br />
An ihren Bruder Johann Friedrich Schönemann in Frankfurt a.M., dem sie über die Gesundung ihres Sohnes<br />
Heinrich berichtet.<br />
„... il a été bien mal, mais grace à la bonne Providence, à Mr Lauth qui est venue 4 fois par jour, et à l’obeissance exemplaire<br />
du pauvre petit malade, il est sauvé, et je crois aux miracles en le voyant sur pied; nous allons ce soir coucher à la<br />
ruberzau, chez ma belle soeur y continuer une cure que ma santé éxige ... lili“ (ihre Tochter) „est de la partie: elle me<br />
charge ... d’une priaire bien instante ... ma fille desiroit offrir une petite chaine, pareille à celle que la bonne mimi m’a envoyé,<br />
à ma belle soeur qui l’a trouvé fort jolie, mais nous ne pouvons nous procurer ici le fil d’or ...“ – Ferner mit weiteren<br />
Besorgungswünschen.<br />
Bei J. Ries unter Nr. 64 gekürzt gedruckt.<br />
Sehr selten.