I. Literatur
I. Literatur
I. Literatur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Eichstädt hatte Goethe die Rezension des Aschaffenburger Arztes C.J.H. Windischmann über seine Farbenlehre<br />
zukommen lassen, die Windischmann Goethe bereits im November 1810 angezeigt hatte, die aber nicht erschienen<br />
war. Goethe schrieb am 28.März 1811 an Charlotte Schiller in dieser Sache; offenbar hatte Charlotte<br />
Schiller in der Folge Windischmann darauf angesprochen, denn dieser sandte am 7.April seine Rezension direkt<br />
an Goethe. Goethe dankte in seinem Brief vom 2. Mai sehr herzlich für die Rezension. Eichstädt war sichtlich<br />
nicht in Kenntnis davon. Die Rezension Windischmanns über die Farbenlehre erschien erst 1813 in der<br />
Allgemeinen Jenaer <strong>Literatur</strong>zeitung.<br />
Die „Ankündigung“ bezieht sich auf den Karl-den-Grossen-Zyklus der Brüder Christian Johannes und Friedrich<br />
Franz Riepenhausen.<br />
Mit einer wesentlichen Abweichung gedruckt in: Sophienausgabe Nr. 6168.<br />
128 GOETHE, JOHANN WOLFGANG VON, 1749-1832. Eigenhändiges Gedicht. 8.I.1816. 1/2 S. folio. Grünliches<br />
Papier. Schwach staubfleckig; einige leichte Stockflecken, meist außerhalb der Schrift.<br />
(CHF 28’000.00)<br />
72<br />
Die Reinschrift eines Gedichts zum<br />
„West-östlichen Divan“.<br />
„Sprich! Unter welchem Himmelszeichen<br />
Der Tag liegt,<br />
Wo mein Herz, das doch mein eigen,<br />
Nicht mehr wegfliegt?<br />
Und wenn es flöge, zum Erreichen<br />
Mir ganz nah liegt?<br />
Auf dem Polster, dem süßen, dem weichen<br />
Wo mein Herz an ihrem liegt.<br />
8.J.16.“<br />
Darunter die bekannte Abschlußklammer<br />
Goethes.<br />
Vgl. Sophien-Ausgabe, Werke Band 6, S.<br />
287, sowie 346 und 454 (Lesarten).<br />
Das Gedicht erschien zuerst in der von<br />
Eckermann und Riemer 1836/37 besorgten<br />
zweibändigen Quartausgabe der<br />
„Poetischen und prosaischen Werke“,<br />
die zahlreiche vorher nicht gedruckte<br />
Divan-Gedichte aus dem Nachlaß enthält.<br />
Es handelt sich hier um die datierte<br />
Reinschrift des Gedichtes, die Eckermann<br />
und Riemer für ihre Ausgabe<br />
noch vorgelegen hat, den Bearbeitern<br />
der Sophien-Ausgabe aber nicht mehr<br />
zur Verfügung stand.<br />
In den „Lesarten“ der Sophien-Ausgabe<br />
heißt es a.a.O. S. 346: „Hs. verzeichnet in<br />
dem Katalog des verstorbenen Berliner<br />
Antiquars J. A. Stargardt ‘Reliquien aus<br />
Weimar’. Berlin 1854. S. 7 [recte 5] ...“ –<br />
Die Beschreibung unter Nr. 47 des zitierten<br />
Katalogs lautet: „Eigenh. Gedicht. 8<br />
Zeilen. – Hatem 8.J.1816. / 7 th. / Vgl.<br />
Westöstl. Divan 89“. Über dem Gedicht<br />
ist die ausradierte Bleistift-Überschrift<br />
„Hatem“ noch heute schwach erkennbar.<br />
Prachtvolles Autograph.